Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat den ehemaligen Chef der IKB, Stefan Ortseifen, wegen Börsenmanipulation und Untreue angeklagt.
Das neben Ortseifen auch noch andere Manager und Politbonzen auf die Anklagebank gehören, dürfte angesichts der hochriskanten Spekulationsgeschäfte, die nicht zum Arbeitsgegenstand dieser Mittelstandsbank gehörten, sowie der damit einhergehenden Stützung durch Steuergelder, jedem einleuchten.
Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass sich die Vorwürfe im Zusammenhang mit Anlagen der Bank in US-Ramschhypotheken, deren Wertverluste das Institut vor zwei Jahren an den Rand der Pleite gebracht hatten, als nicht haltbar erwiesen hatten. Diese sei auch nicht Gegenstand der Anklage.
Hätte Lone Star, der mit 90% Aktienanteil an der Bank beteiligt ist, die Sonderprüfung nicht gestoppt, wäre wohl die Verbandelung zwischen IKB und Politik offensichtlich geworden und hätte sehr wahrscheinlich das abrupte Ende der ein oder anderen Politkarriere bedeutet.
Dummheit muss bestraft werden und hoffentlich folgen weitere Verurteilungen. Ortseifen drohen bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft.
Bei den Verurteilungen muss man meistens abwarten. Wer prüft schon nach, wie lange solche Menschen tatsächlich im Knast sitzen? Da hagelt es übertrieben vorzeitige Entlassungen.
Ich befürchte fast, dass die fünf Jahre Haft zur Bewährungsstrafe ausgesetzt werden, weil sich der feine Herr noch nie was zu Schulden kommen lassen hat. Falls er doch einwandert, dann ist er nach drei Jahren wieder draußen, wegen guter Führung.