Kurz nach sechs stand ich auf und eine halbe Stunde später war ich bereits unterwegs zum Brihadisvara Temple.

Das Hotel liegt vorzugsweise in Laufweite des Tempels. Dieser Shiva geweihte Tempel wurde von Rajaraja Chola I. von etwa 1003 bis 1010 errichtet und stellt den Höhepunkt der dravidischen Architektur dar.

Brihadisvara Temple, Mandapa und Vimana

Brihadisvara Temple, Mandapa und Vimana

Dieser Tempelkomplex umfasst mehrere Bauwerke, von denen einige erst im 16. Jahrhundert von den Nayaks sowie im 18. Jahrhundert von Sarabhoji II. Bhonsale errichtet wurden.

Die Marathas ließen die Vimana im 18. und 19. Jahrhundert neu verputzen.

Zunächst fotografierte ich das Maratha Gate, das nur auf der östlichen Seite Figuren aufweist.

Maratha Gate und Keralathankan Thiruvasal (Torturm)

Maratha Gate und Keralathankan Thiruvasal (Torturm)

Anschließend kam das Keralathankan Thiruvasal an die Reihe, ein fünfstufiger Torturm. Um die Südseite fotografieren zu können, bedurfte es einer Genehmigung des ASI und auf der Nordseite wurden Figuren teilweise von Palmen und Bäumen verdeckt.

Das Rajarajan Thiruvasal, eine dreistufige Gopura, konnte ich von allen Seiten fotografieren. Im Eingangsbereich weist der Torturm zahlreiche Inschriften auf.

Die wohl wichtigste Inschrift befindet sich an diesem Torturm und stellt einen direkten Bezug zum Cholakönig Rajaraja I. her.

Inschrift Rajaraja (mittlere Zeile) am Rajarajan Thiruvasal

Inschrift Rajaraja (mittlere Zeile) am Rajarajan Thiruvasal

Ohne weitere Zeit zu verschwenden, fotografierte ich die Figuren der Mandapa sowie den unteren Teil des Tempelturms.

Zwischendurch kamen immer wieder Leute auf mich zu und fragten was ich da machte. Ich zeigte ihnen meine Zeichnungen und erklärte ihnen mein systematisches Vorgehen.

Zeichnungen mit Bildnummern, um das Zuordnen der Bilder zu vereinfachen

Zeichnungen mit Bildnummern, um das Zuordnen der Bilder zu vereinfachen

Das Erstellen der Zeichnungen und das Eintragen der Bildnummer sind zwar etwas aufwendig und kosten Zeit, verschafft mir aber bei der Massen an Fotos diese korrekt ihrer Position am Bauwerk zuzuordnen und natürlich den Überblick zu behalten.

Ich rede hier von 824 Fotos, die ich heute dort aufnahm.

Zunächst meinte das Sicherheitspersonal, das große Kameras nicht erlaubt wären. Aber als sie sahen, mit welcher Ausdauer ich das durchzog und ihnen zwischenzeitlich erklärte warum ich das machte, waren sie doch sichtlich beeindruckt.

So konnte ich letztendlich doch mit der Kamera rein und die restlichen Fotos von der Gopura machen.

Insgesamt verbrachte ich heute in der Tempelanlage zwölf Stunden, von sieben bis sieben.

Inklusive dem Puja am Nandi Mandapa. Dort war es richtig voll.

Puja am Nandi Mandapa

Puja am Nandi Mandapa

Hier ein Blick auf den monolithischen Nandi.

Nandi Monolith

Nandi Monolith

Nach dem Puja wurde Nandi festlich geschmückt.

Puja beendet und Nandi geschmückt

Puja beendet und Nandi geschmückt

Der beleuchtete Tempelturm macht schon was her mit seinen gut 60 Metern.

beleuchtete Vimana

beleuchtete Vimana

Morgen dann das gleiche Spiel von Neuem.