kreuz und quer durchs Leben

Indien – Tag 110

Um acht Uhr stand ich auf und eine halbe Stunde später bestellte ich an der Rezeption mein Frühstück: vegetarische Sandwiches und schwarzen Kaffee.

Nach dem Frühstück fragte ich nach, ob ich meinen Rucksack noch dort lassen kann, weil ich nochmal zum State Museum fahren wollte.

Das war kein Problem, ich checkte aus und ab ging die Post.

Dort angekommen, packte ich meine große Kamera aus und ging direkt in die Münzabteilung. Dort fotografierte ich die zwei Münzen aus der Chola Dynastie.

Die Sicherheitsleute sahen sich das Schauspiel an und wir kamen ins Gespräch. Irgendwie konnten sie meine Leidenschaft für diesen Teil der Geschichte Indiens nicht verstehen.

Ich beantwortete ihnen bereitwillig einige Fragen zur Geschichte der Chola und erklärte ihnen, dass die Münzen und die Gewichte nur ein Teil dieser südindischen Dynastie darstellen.

Sie machen ein Bruchteil dessen aus, was ein soziales, kulturelles, religiöses und ökonomischen Zusammenleben ausmacht.

Ein kurzen Blick in die Archäologische Abteilung konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.

Buddha Head, 5. Jahrhundert, Mathura, Acc No. G.464

Buddha Head, 5. Jahrhundert, Mathura, Acc No. G.464

Zurück im Hotel schnappte ich mir meinen Rucksack und fuhr zum Bahnhof. Im Rail Coach Restaurant aß ich Mittag, Salat, Burger und Chai.

Dampflok vor dem Bahnhof

Dampflok vor dem Bahnhof

Jetzt heißt es warten bis der Zug kommt.

Keine Stunde später war es mit dem Warten vorbei, weil die indische Eisenbahn kurzerhand die Waitlist gecancelt hat.

Weil mein Ticket noch nicht Confirmed war, musste ich zum Reservation Office und mir ein neues Ticket kaufen, damit ich mit dem Zug mitfahren kann.

Jetzt kann ich nur hoffen, dass der Trainmanager ein Platz für mich findet und der kann jetzt überall sein. Vom alten Ticketpreis bekomme ich etwa 80 Prozent zurückerstattet.

Im Office wartete ich etwa eine Stunde, weil die Server nicht online waren. Sowohl Angestellte als auch Reisende waren gleichermaßen betroffen.

verstaubte Modell des Bahnhofs

verstaubte Modell des Bahnhofs

Also unterhielt ich mich mit den Leuten, die wissen wallten woher ich komme und was ich arbeiten würde. Sie halfen mir auch beim Ausfüllen eines Formulars.

Jetzt kann ich in dem Zug mitfahren, hoffen das er pünktlich ist und ich irgendwo für knapp 16 Stunden Zugfahrt einen Platz bekomme.

Der Zug kam pünktlich in Lucknow an, allerdings gestaltete sich die Suche nach einen Schlafplatz als schwierig.

Der Zugschaffner sagte mir, dass alles voll sei und ich entweder auf dem Sitz am Wagenende sitzen könne oder einem der Zugreiniger, die frische Bettwäsche verteilen, den Schlafplatz abkaufen könne.

Sie bearbeiteten ihn so lange, bis er sich darauf einließ mir seinen Schlafplatz zu verkaufen. Ich zahlte ihm 650 INR.

mein Schlafplatz

mein Schlafplatz

Der Junge tat mir am Ende schon richtig leid, weil er sich stattdessen in den leeren Schrank, links im Bild zu sehen, zum Schlafen legte.

Ein paar Stunden später weckte er mich, weil ein Bett frei wurde. So schlief ich bis gegen acht Uhr.

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1 Kommentar

  1. Icon Welt
    Michael Meier

    Ich muss gestehen, ich war ein wenig Offline hier und hole gerade wieder einiges nach. Schön Dich mal wieder gesehen zu haben, wenn auch nur auf einem Foto. :)
    Deine Geschichte in Bezug auf den Schlafplatz war aber sehr spannend. Und das Resümee dieser ist, am Ende regiert das Geld die Welt, oder wie in diesem Fall, über den Schlafplatz. :)

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