Indien – Tag 66

Um sechs Uhr war ich wach und buchte fix das Hotel für Bhuj. Dort werde ich mit für drei Tage ein Auto leihen, um nach Dholavira zu fahren und die Gegend zu erkunden.

Das Wifi funktioniert immer noch nicht, was die Angelegenheit erheblich erschwert.

Kurz vor halb acht hatte ich alles erledigt, Hotel gebucht und Leihwagenvermieter angeschrieben.

Danach wollte ich eigentlich Frühstück essen, aber das Personal konnte sich nicht einigen, ab welcher Uhrzeit dies möglich sei. Einer sagte ab acht Uhr, ein anderer sagte ab neuen Uhr.

Von diesem Durcheinander hatte ich die Nase gestrichen voll; ich ließ die beiden einfach stehen und ging.

Als ich am Raipur Darwaja ankam, legte ich die Werbetafel um, machte das Foto vom Tor und stellte die Tafel anschließend wieder auf. Es hat keinen Menschen interessiert.

Panchkuva Darwaja, erbaut: 1863

Der Weg führte mich weiter zum Sarangpur Darwaja und zum Panchkuva Darwaja, wo ich den verschlossenen Amritvarshini Vav entdeckte.

Amritvarshini Vav, erbaut: 1723

Mit einen kleinen Umweg zum Kalpur Tower landete ich letztendlich beim Kalpur Darwaja.

Kalpura Tower

Einige alte Heritagehäuser fotografierte ich auch noch nebenbei.

Heritage Structure Survey No. 4089

Ich setzte die Tour mit dem Prem Darwaja, dem Dariyapur Darwaja und dem Delhi Darwaja fort.

Katze

Von dort aus war es nicht weit zur Qutbuddin’s Mosque oder auch Pattharwali Masjid.

Qutbuddin Mosque oder auch Pattharwali Masjid, erbaut: 1449

Mit dem Tuk Tuk fuhr ich zum Khanpur Darwaja und ging gemütlich zur Sidi Saiyyad’s Mosque, die mich immer wieder mit den meisterhaft gearbeiteten Jalis beeindruckt.

Yali in der Sidi Saiyyid’s Mosque, erbaut: um 1572-73

Zum Bhadra Fort und Bhadra Gate war es nur ein Katzensprung, ebenso das Teen Darwaja, welches in Sichtweite liegt.

Bhadra Fort, erbaut: 1411

Die Drei, in Hindi teen, steht für die drei Torbögen.

Der erneute Besuch der Jama Masjid, erbaut um 1424 mit seinen 260 Säulen, lag auf der Hand.

Jama Masjid, erbaut: um 1424

Ebenso das Badshah Ka Hazira, das Tomb of Sultan Ahmad Shah I., wo auch sein Sohn Muhammad Shah II. und sein Enkel Qutbuddin Ahmad Shah II. ihre letzte Ruhe fanden.

Badshah Ka Hazira

Etwa 20 Meter weiter direkt gegenüber befindet sich das Mausoleum von Ahmad Shah’s Königin, welches auch als Rani Ka Hazira bekannt ist.

Rani Ka Hazira

Viele weitere Heritaghäuser fotografierte ich auf meinem Streifzug durch die Altstadt.

Häuser, Heritage Structure Survey No. 3093 (r.) und 3091 (l.)

Während des Fotografierens riss der Trageriemen der Kamera, ich hielt diesen glücklicherweise in der Hand, so dass die Kamera nicht auf den Boden fiel, sondern am anderen Ende baumelte.

Da fuhr mein ein Schrecken durch die Glieder. Als bemühte ich die Googlesuche und die spuckte mir auf der anderen Flussseite des Sabarmati einen Fotoladen aus.

Also schnell mit der neuen Metro rüber und weil La Pino’z Pizza auf dem Weg lag, gleich noch was gefuttert.

Das Geschäft war leider geschlossen, obwohl es eigentlich hätte offen sein sollen, Diwali ist vorbei. Offenbar hängen die Händler einfach noch einen freien Tag dran.

Also werde ich morgen einen erneuten versuch unternehmen, in der Hoffnung mehr Glück zu haben.

Das Tuk Tuk setze mich am Raipur Darwaja ab und den Rest des Weges lief ich zu Fuß. Als ich an einem Bekleidungsgeschäft vorbei kam, nutzte ich die Gelegenheit mir gleich noch zwei neue kurzärmlige Hemden zu kaufen.

Meine drei Hemden sind inzwischen durch ständiges Waschen, dem Scheuern des Rucksacks auf dem Rücken sowie der intensiven Sonneneinstrahlung so ausgeblichen, dass früher oder später ein Kauf unumgänglich geworden wäre.

Knapp 29 Euro bezahlte ich dafür und sie sehen beide sehr gut aus.

Oberhemden

Der Plan für morgen sieht vier Stufenbrunnen vor: der Bai Harir Vav, der Alalaj Stepwell, der Ambapur Ni Vav in Gandhinagar sowie der Amritvarshini Vav.

Den letztgenannten nochmal, weil ich heute vor der Öffnungszeit dort war. Anschließend fahre ich zum Calico Meseum und werde nachfragen, weshalb keiner auf meine Mail reagiert.

Mit diesem privatgeführten Museum hatte ich schon beim letzten Besuch 2014 in Ahmedabad so meine Probleme. Daran scheint sich nichts geändert zu haben.