Nach dem Frühstück wollte ich die letzten beiden Tore Patans finden. Auf dem Weg dorthin, entdeckte ich noch einige Mausoleen, die ich fotografierte.

Mausoleum

Mausoleum

Das Gate was ich letztlich fand, war am Ende weitaus größer als angenommen und Bestandteil einer Anlage, zu dem auch ein Mahal gehörte, welches heute nicht mehr existiert.

Khan Sarovar Gate

Khan Sarovar Gate

In Google Maps wird dieses Tor lapidar als 12 Darwaja Patan bezeichnet, doch nach Aussage eines Einheimischen soll es sich Khan Sarovar Gate nennen, bezogen auf den nahegelegenen See namens Khan Sarovar einem künstlich 1589 angelegten Wassertank.

Blick von oben in das Tor

Blick von oben in das Tor

Gebaut wurde er vom Gouverneur Gujarats Mirza Aziz Kokah aus Steinen zerstörter Gebäude.

die Rückseite des Tores

die Rückseite des Tores

Am Tor und Teilen der Bastionen befinden sich Skulpturen, am Torbogen links Ambe Mata oder auch Durga Mata, rechts Ganesha, an der Bastion ein Löwenmotiv, darunter ein kleines Bildnis von Hanuman sowie links vom Tor an der Mauer ein Tigermotiv.

Löwenmotiv an der Bastion

Löwenmotiv an der Bastion

Die Unterschiede von Löwe und Tiger sind an der Kopfform sowie am Schwanz erkennbar.

Hinter dem Tor befindet sich ein größeres Mausoleum mit einem umlaufenden Säulengang, von denen einige eine bedrohliche Schieflage aufweisen und einzustürzen drohen.

Mausoleum in der Nähe vom Khan Sarovar Gate

Mausoleum in der Nähe vom Khan Sarovar Gate

Video zu Patan – Khan Sarovar Gate (Größe: 41,4 MB).

Danach fuhr ich mit dem Tuk Tuk zum Fatipal Darwaja, da man mir im Hotel mitteilte, dass sich das Tor am Ort des Patan Fort befinden solle.

Ich suchte das Areal ab, wobei ich von den dortigen Anwohnern tatkräftig unterstützt wurde. Selbst sie fanden das Tor nicht, so dass ich mich mit sechs von sieben begnügen muss.

Ein weiteres Highlight ist das privat geführte Museum Patan Patola Heritage der Familie Salvi. Diese Familie stellt mittlerweile in der siebten Generation Double Ikat Saris und Schals aus Seide her.

Um diese speziell gefärbten Unikate herzustellen benötigen die Weber je nach Komplexität des Designs etwa zwischen drei bis sechs Monate.

Der Meister Bharatbhai Salvi ließ es sich nicht nehmen mich höchstpersönlich herumzuführen und mir alles zu erklären.

Webstuhl

Webstuhl

Zu sehen ist ein Webstuhl und eine Vorrichtung in der Kett- und Schussfäden aus Seide mit Baumwollfäden umwickelt und verknotet werden. Dieser verknotete Teil kommt beim anschließenden Färbevorgang mit natürlichen Farben nicht mit dieser in Berührung.

Beim Verweben der Kett- und Schussfäden wird das Muster letztlich sichtbar.

Das Patola-Weben ist ein sehr präzises Verfahren, welches arbeitsintensiv und zeitaufwendig ist. Es erfordert ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit.

Umwickeln und Verknüpfen der Fäden

Umwickeln und Verknüpfen der Fäden

Es werden gewebte Arbeiten aus Laos, Japan, Indonesien, Kambodscha, Usbekistan, Frankreich sowie Deutschland gezeigt.

Alte Exemplare von Arbeiten der Familie werden in Vitrinen präsentiert und sind zwischen 250 und 300 Jahren alt. Ein buttergoldener Dhaka-Mulmul, dessen Fäden so dünn wie ein menschliches Haar sind, wirkt so fein und durchsichtig, dass die darunter liegende Münze ohne Probleme erkennbar ist.

Fotos sind leider nicht erlaubt, lediglich vom Webstuhl und dem Verknoten wurde mir das Fotografieren vom Meister erlaubt. Auf patanpatola.com können die Arbeiten bewundert werden.

Je nach Farbe, Größe und Design bewegen sich die Preise der Stücke zwischen 1.600 bis 16.000 Euro.

Krönung der Ausstellung ist mit Abstand die Teamarbeit vom Meister und seines Bruders, der Shikarbhat-Sari, für dessen Arbeit die beiden gut drei Jahre benötigten und der Szenen einer Prozession eines Königs auf Elefanten umgeben von Tigern, Pferden, Pfauen und Mönchen zeigt.

Mit dem auffälligen Rot, die eine glücksverheißende Farbe in der Tradition der Gujarati ist, zieht dieser Sari sofort die Blicke auf sich.

Das Museum sollte also beim Besuch von Patan auf jeden Fall auf der Liste stehen, zumal es sich in unmittelbarer Nähe des Rani Ki Vav befindet.

Haus mit westlicher Architektur

Haus mit westlicher Architektur

Der Weg vom Museum zurück führte mich durch verwinkelte Gassen, die den ein oder anderen Blickfang zu bieten hatten.

bunter Tempel

bunter Tempel

Da vom 31. Oktober bis 3. November Diwali gefeiert wird, fliegen hier ständig Feuerwerksraketen in die Luft oder es sind Böller zu hören, die teils so heftig explodieren, dass ihre Druckwelle die Alarmanlagen umstehender Autos auslösen.

Hier eine harmlose Variante der Böller zum Diwali.

völlig überladener Truck

völlig überladener Truck

Zum Mittag gab es eine Pizza auf Blätterteig in der Pizzeria Puffizza.

Von hier aus ging ich zum Khan Sarovar, machte ein paar Fotos und ging weiter in Richtung Kino.

historische Bauten am Khan Sarovar

historische Bauten am Khan Sarovar

Hier gibt es zahlreiche Imbissläden, doch das auserkorene Café hatte dauerhaft geschlossen, also bestellte ich im Café nebenan einen Cold Coffee.

Auf dem Rückweg zum Hotel kam ich an dem einzigen Supermarkt Patans vorbei, die Bansam Mall. Ich beschloss mir einen Orangensaft und geröstete Erdnüsse zu kaufen.

Geröstete Erdnüsse gabe es keine, dafür aber die unterschiedlichsten Sorten von Chips und darauf hatte ich keine Lust.

verrosteter Geländewagen

verrosteter Geländewagen

Also ging ich zurück zum Hotel.