Da das Frühstück ohnehin nicht inklusive ist, beschloss ich sofort zum Fort aufzubrechen.

Auf dem Weg dorthin, machte ich einen kleinen Umweg und gelangte so zum Stufenbrunnen Toorji Ka Jhalra, den die Gemahlin von Maharaja Abhay Singh 1740 errichten ließ.

Es ist nämlich eine uralte Tradition, dass Frauen der königlichen Familie für die öffentliche Wasserversorgung zuständig waren.

Toorji Ka Jhalra

Toorji Ka Jhalra

In Jodhpur gibt es drei solcher Stufenbrunnen, wobei dieser hier am meisten besucht wird.

Danach ging ich den steilen Weg zum Mehrangarh Fort hinauf.

Ein kurzer Gang durch den Detektor, dann das Ticket gekauft und los ging die Tour. Der Weg führte mich durch verschiedene Bereiche des Palastes.

Teil des Palastgebäudes

Teil des Palastgebäudes

Im Museum konnte ich diverse alte Waffen bestaunen, die zwar kunstfertig hergestellt worden sind, aber dennoch tödlich in den kriegerischen Auseinandersetzungen waren.

Detail eines Katar (Stoßdolch), 17th CE, Bijapur

Detail eines Katar (Stoßdolch), 17th CE, Bijapur

Es sind Kleidungsstücke, Gebrauchsgegenstände aus Silber sowie Spielzeug und andere Gegenstände zu sehen.

Schloss mit vier Schlüsseln

Schloss mit vier Schlüsseln

Münzen aus verschiedenen Jahrhunderten lagen in einer Vitrine aus.

Gold Mohar of Maharaja Umaid Singh, Jodhpur, VS: 1999 = 1942 A.D.

Gold Mohar of Maharaja Umaid Singh, Jodhpur, VS: 1999 = 1942 A.D.

Auch Malereien, in Jodhpur auf Reispapier, wurden gezeigt.

Shiva and Parvati in Dalliance, 19th CE; Artist Unknown

Shiva and Parvati in Dalliance, 19th CE; Artist Unknown

Über Treppen und Gänge gelangte ich in immer neue Räume des Palastes. Auch ein Spiegelsaal war vorhanden.

Das Phool Mahal oder auch Palace of Flowers ist eine private Audienzhalle, die vom Maharaja Abhay Singh im 18. Jahrhundert gebaut wurde.

Phool Mahal oder Palace of Flowers

Phool Mahal oder Palace of Flowers

In dieser Halle sind zahlreiche bunten Glasfenster, Spiegeleinlagen in Wänden und Decken sowie florale Motive zu finden.

Royale Portraits und Inkarnationen von Vishnu und Durga sind an den Deckenschrägen zu sehen

Anschließend durfte ich das Schlafzimmer des Maharajas bestaunen. Wände und Decken sind prunkvoll gestaltet.

Schlafzimmer des Maharaja

Schlafzimmer des Maharaja

Hier ein Video dazu: Schlafzimmer des Maharaja

Das Fort und weitere Gebäude der königlichen Familie werden vom Mehrangarh Museum Trust geführt, den der H. H. Maharaja Gaj Singhji 1972 ins Leben gerufen hat.

Blue City Jodhpur

Blue City Jodhpur

Dieser Trust sorgt nicht nur für den Erhalt der Anlagen, sondern präsentiert sie auch der breiten Öffentlichkeit.

Die komplette Anlage machte auf mich einen gepflegten und angenehmen Eindruck. Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein.

Zanani Deodi

Zanani Deodi

Im Vaara Cafe konnte ich der Versuchung nicht widerstehen ein Desert zu probieren. Ich aß Galab Jamun mit Vanilleeis und trank einen Coconut, Cucumber, Lime, Mint Eruption.

War das ein leckeres Vergnügen.

Danach machte ich einen Rundgang über das Gelände der Festung, sah mir Kanonen an und besuchte den Makalika Tempel. Von hier aus hatte ich einen guten Ausblick über die blaue Stadt Jodhpur.

Im Museumsshop können Andenken und Kunstgegenstände lokaler und regionaler Handwerker erworben werden.

Nachdem ich wieder unten war, brauchte ich erstmal Wasser und einen Kaffee mit Eis.

Anschließend besuchte ich den Stufenbrunnen Mahila Bagh Ka Jhalra.

Mahila Bagh Ka Jhalra

Mahila Bagh Ka Jhalra

Eine Pizza und frisch gepresster Orangensaft gönnte ich mir in Sam’s Art Cafe.

Beim Bummel über den Markt sah ich Leute auf dem Ghanta Ghar Clocktower, also schaute ich nach wo der Eingang ist. Ticket besorgt und die Stufen hoch bis zur Uhr.

ein Uhrwerk von London's Lund & Blockley Co.

ein Uhrwerk von London’s Lund & Blockley Co.

Dort oben traf ich Mr. Mohammad Iqbal. Er und seine Vorfahren warten diese Uhr seit 50 Jahren. Mohammad begann am 10. September 2009 mit dem Warten der Uhr.

Es heißt, er und sein Sohn seien die Einzigen, die wüssten wie diese komplexe Uhr funktioniert.

Mohammad, der mich völlig begeistert durch sein Uhrenreich führte und immer wieder mit “Foto, Foto” darauf hinwies, dass es etwas zu fotografieren gibt, sei es das Uhrwerk, die Zeiger oder die Gewichte, war sich nicht zu schade, das Telefon in die Hand zu nehmen und Selfi’s zu machen.

Mohammad Iqbal und ich

Mohammad Iqbal und ich

Jeden Donnerstag befördert Mohammad die drei unterschiedlich schweren Gewichte mit einem zehn Kilogramm schweren Schlüssel wieder in die Ausgangsposition, er zieht die Uhr wieder auf.

Mohammad ist wie der Ghanta Ghar Clocktower definitiv ein Unikat.

Nach diesem völlig unerwarteten Treffen ging ich schmunzelnd zurück zum Hotel.