Indien – Tag 45

Viertel nach drei stand ich auf und machte mich fertig, um nach Udaipur zu fahren. Ich habe es mir angewöhnt gut eine Stunde vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof zu sein.

Wie auch heute morgen wieder geschehen, war das Tuk Tuk nicht wie gestern Abend vereinbart, um vier Uhr vor dem Hotel. Also machte ich den Angestellten an der Rezeption wach. Der telefonierte und nach 15 Minuten stand das Teil vor der Tür.

Der 20473 war einige Minuten später, hatte aber in Chittorgarh eine viertel Stunde Aufenthalt.

Mittels App checkte ich den Status und die Wagenstandsanzeige. Der Zugchef stand in der Tür mit seinem Tablet-PC und fragte: “Mr. Konow?”. Meine Antwort war: “Correct, Sir”.

Im Abteil waren drei Herren, schauten mich etwas verschlafen an und fragten: “Chittorgarh?”. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: “Yes, Gentlemen”.

Plötzlich brach ein hektisches Gewusel aus, denn sie wollten hier aussteigen. Das war natürlich gut für mich. Ein Mitarbeiter gab mir Bettwäsche und sagte, dass ich bis Udaipur der Einzige im Abteil wäre.

Also machte ich mein Bett fertig, breitete mich aus und klappte das nicht benötigte Bett noch oben.

Ich verriegelte die Abteiltür und legte mich für zwei Stunden aufs Ohr.

Vor der Ankunftszeit erreichte der Zug sein Ziel Udaipur. Nach dem üblichen Bahnhofsfoto fuhr ich mit dem Tuk Tuk zum Hotel.

Leider war ich zu früh dran und so setzte ich mich auf das Dach des Hotels, von wo aus ich die Aussicht über die Stadt genießen konnte.

Nach dem Einchecken machte ich wie immer meine Runde. Ich aß kurz einen Burger und nahm das Tuk Tuk zum Udaipur Solar Observatory Main Office, in der Annahme, dass ich das Observatorium im Fateh Sagar Lake besuchen könnte.

Dort teilte man mir am Telefon mit, dass der Zugang nur noch Wissenschaftlern gestattet ist und keinen Touristen. Da half auch das Basecap der NASA nichts.

Also ging ich am Ufer des Sees entlang und fotografierte das Gebäude aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Kiebitz auf der Mauer, im Hintergrund das Solar Observatory

Ich entdeckte große Figuren, die in der Geschichte von Rajasthan eine bedeutende Rolle gespielt haben müssen. So auch eine Figur der Maharani Padmavati. Sie war Königin des Mewar Reiches, dessen Hauptstadt Chittorgarh war.

Maharani Padmavati

Nachdem ihr Ehemann Rawal Ratan Singh of Chittor (Mewar) im Kampf gegen Alauddin Khalji starb, vollzog sie im Jahre 1303 das Jauhar, um der Gefangennahme durch den Sultan zu entgehen.

Schließlich gelangte zu einem Anbieter, der Rundfahrten auf dem See anbot. Also drehte ich eine Runde auf dem See mit ein paar anderen Besuchern und schipperte in die Nähe des Observatoriums.

das Solar Observatory vom Wasser aus

Unterwegs traf ich noch diesen kleinen Freund.

Eichhörnchen

Zurück in der Altstadt schaute ich mir das Gangaur Ghat an, an dessen Zugang sich ein großes Tor befindet.

Tor zum Gangaur Ghat

Schräg gegenüber befindet sich das Café Edelweiss und Savage Garden Restaurant. Dort gab es Mittag und ich gönnte mir einen Apfelkuchen.

Für dieses geschmackvoll eingerichtete Café und Restaurant zeichnet Günther Maria Norrenberg verantwortlich, der 2017 an Krebs verstarb.

Danach ging ich in das Hotel zurück.