Wieder war die Nacht um halb fünf zu Ende, aber das bestellte Taxi war um fünf Uhr nicht da. So saß ich dann etwa 45 Minuten in der Lobby und wartete auf einen Fahrer. Am Ende fuhr mich dann doch jemand nach Bharatpur, in dessen Nähe der Keoladeo National Park liegt.
Ursprünglich wurde der Park als privates Entenjagdrevier des Maharajas von Bharatpur angelegt und im Jahr 1956 ein Vogelschutzgebiet (Bharatpur Bird Sanctuary), in dem der Maharaja bis 1972 das Jagdrecht behielt.
Die künstlich angelegte Sumpf- und Seenlandschaft erstreckt sich auf knapp 29 Quadratkilometer.
Der Park ist durch eine zwei Meter hohe und etwa 32 Kilometer langen Steinmauer von der Umgebung getrennt und galt seinerzeit als das beste Entenjagdgebiet der Welt.
Der Vizekönig von Indien, Lord Linlithgow, soll zwischen 1936 und 1943 mit seiner Jagdgesellschaft die höchste Abschussquote erreicht haben.
Im Jahr 1985 wurde der Nationalpark in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen.
Am Eingang zum Park bezahlte ich den Eintritt, der übrigens dem des Taj Mahal in nichts nachstand, und nahm mir eine Elektrorikscha sowie einen Guide.
Wenn der Besucher Informationen zum Park oder den Vogelarten benötigt, dann ist ein fachkundiger Guide durchaus angebracht. Ansonsten empfehle ich Euch einen Tag einzuplanen und diesen weitläufigen Park zu Fuß zu erkunden.
Im Park überwintern Vogelarten aus Sibirien, Afghanistan, China und Europa.
Hier wurden etwa 364 Vogelarten beobachtet, z.B. Reiherente, Schnatterente, Krickente, Löffelente, Spießente, Kleinscharbe, Löffler und Kormorane sowie Buntstorch, Silberklaffschnabel, Schlangenhalsvögel.
Auch der Flussuferläufer, der Schwarzkopfibis, der Graupelikan, der Bruchwasserläufer, der Waldwasserläufer und der Kiebitz ist hier zu finden.
Neben Vögel kommen auch andere Tierarten vor, so z.B. Hirschziegenantilope, Nilgauantilope, Sambar, Axishirsch, zwei Schleichkatzenarten sowie Pythons und 36 Fischarten.
Im Park war ich, trotz des bewölkten Himmels und nicht dem besten Fotowetter, knapp drei Stunden unterwegs.
Um in Ruhe Vögel und andere Tiere zu beobachten, muss der Besucher vor allem Zeit und Geduld mitbringen. Zahlreiche Büsche und Sträucher bieten den Vögeln Nist- und Versteckmöglichkeiten.
Im Park gibt es auch ein Tempel.
Die beste Zeit, um den Park zu besuchen ist vom Oktober/November bis zum Februar, dann halten sich hier jede Menge Zugvögel zum Überwintern und Brüten auf.
Mein Guide Namens Didi, der studierter Ökologe war und nun mit seinen 62 Jahren freiberuflich im Park unterwegs ist, erkennt die Vogelarten an ihren Rufen. Auch Rikschafahrer Dineshchand bewies ein geschultes Auge, um Vögel in den Bäumen zu erkennen.
Blick über die Seenlandschaft des Nationalparks.
Gegen zehn Uhr fuhren wir wieder zurück und aßen unterwegs auf der Heimfahrt noch Mittag.
Im Hotel packte ich meine Sachen aus und ging nochmals in den Airtel Shop, da auch mit der dritten SIM-Card einfach kein Netz gefunden wurde.
Da wir uns alle nicht erklären konnten, warum die SIM-Card eines Mitarbeiters ohne Probleme in meinem iPhone funktionierte, die andere aber nicht, entschloss ich mich ein Mobiltelefon für knapp 200 Euro zu kaufen.
Für Indien muss jetzt ein Samsung Galaxy F15 5G seinen Dienst verrichten. Damit kann ich bis September 2025 sowohl Nachrichten senden und empfangen als auch Telefonieren.
Morgen werde ich etwas länger schlafen und dann mit der Metro zum Agra Fort fahren. Anschließend besuche ich noch das Tomb of Itimad-ud-Daula, auch Babytaj genannt.
Grüße aus Dortmund und der hektischen Betriebsamkeit.
Wünsche dir einen geruhsame und gesunde weiter Reise.
Grüße Dirk
Hallo Dirk,
vielen Dank und schöne Grüße zurück!