Die Klimaanlage auf dem Zimmer ließ mich vor lauter Krach kaum in den Schlaf kommen und als ich dann die Augen zu bekam, klingelte der Wecker.
Um halb zwei war die Nacht zu vorbei und ich ließ mich mit einem Taxi zum Bahnhof bringen.
Mein Plan nochmal zum Sektor 17 zu fahren, um mir die Telefonnummer des Kuriers zu notieren, zerschlug sich, als der Fahrer eine andere Route zum Bahnhof nahm und zudem kein Wort Englisch verstand.
Ich kann nur hoffen, dass mein Paket in Deutschland ankommt, denn ich erhielt nicht wie am Montag versprochen, am Dienstag die Tracking-ID.
In allem sind die Inder so penibel und genau, aber in diesem Fall das völlige Gegenteil.
Im Zug 11906, der Chandigarh gegen 3:18 Uhr erreichte, habe ich mir mein Schlafplatz oben im Doppelbett eingerichtet, natürlich mit beiden Rucksäcken, und versucht ein paar Stunden zu schlafen.
Trotz Hustenanfälle meines Nachbarn gelang mir das recht gut.
Gegen 10:30 Uhr, etwa zwanzig Minuten früher, kam der Zug an sein Ziel Agra an.
Vor Ankunft des Zuges habe ich mir Online für das Taj Mahal morgen früh Eintrittskarten beim Archaeological Survey of India (ASI) gebucht.
Im Hotel habe ich mir, nach dem immer wiederkehrenden Prozedere des Ausfüllens von Formularen, gleich noch die Tickets für Fatehpur Sikri am Vormittag des 27. und Agra Fort am Vormittag sowie für das Mausoleum Itimad-ud-Daulahs am Nachmittag des 29. gebucht.
Im Gegensatz zum ersten Besuch Agras, scheint die Anzahl der Tickets der Anlagen inzwischen begrenzt worden zu sein.
Vormittags kann die Sehenswürdigkeit in der Zeit von 6 bis 12 Uhr besucht werden, allerdings nur für die folgenden drei Stunden nach Eintritt. Nachmittags zwischen 12 bis 17:30 Uhr ebenfalls nur drei Stunden nach Eintritt.
Darüber hinaus sind die Tickets personalisiert, Ausländer müssen beim Kaufprozess ihre Passnummer eingeben, die auf dem Ticket erscheint. Der Pass ist bei Eintritt im Original vorzulegen, also vergesst den bloß nicht.
Ich werde morgen nur Kamera und Mobiltelefon mitnehmen, alles andere lasse ich im Hotel. Rucksäcke können aber soweit ich weiß dort abgegeben werden.
Am 28. werde ich mit dem hoteleigenen Taxifahrer zum Keoladeo National Park fahren. Das sind meine Aktivitäten für die kommenden Tage.
Seit meinem letzten Aufenthalt in Agra hat sich einiges getan, die Stadt bekam eine Metro.
Die Strecke ist allerdings noch recht überschaubar, es sind aktuell nur sechs Stationen in Betrieb. Sieben weitere befinden sich aktuell im Bau.
Von meinem Hotel zum Agra Fort fahre ich nur drei Stationen für 15 INR, etwa 16 Cent.
Da ich mich ohnehin in der Nähe des Forts befand, machte ich vom gleichnamigen Bahnhof ein Foto. Da ich vom Bahnhog Agra City auch eines für die Bahnhofsoma machen wollte, nahm ich mir ein Elektro Tuk Tuk.
Der Fahrer sprach keine Englisch und fuhr in die völlig falsche Richtung. Am Ende saß ich vorne bei ihm und navigierte ihn durch die Straßen.
Dort angekommen, bat ich ihn auf mich zu warten. Ich stieg aus, machte ein Foto vom Bahnhof und stieg wieder vorne bei ihm ein.
Er schüttelte nur den Kopf, fasste sich an die Stirn und fuhr ganz ohne Navigation mit einem teils rasanten Tempo hupend durch den völlig chaotischen Verkehr zurück.
Manchmal dachte ich, er nietet jeden Moment einen Fußgänger oder eine Kuh um oder stößt mit anderen Fahrzeugen zusammen. Tatsächlich kamen wir ohne Blessuren wohlbehalten an der Station der Metro an und lachten uns beide kaputt, wie flott wir unterwegs waren.
Mit der Metro fuhr ich zurück und genehmigte mir nach dem frühstücklosen Tag eine Pizza.
Morgen früh werde ich um sechs pünktlich zur Öffnungszeit beim Taj sein.
Schreibe einen Kommentar