Heute war um halb acht die Nacht zu Ende und nach dem Frühstück gegen neun Uhr fuhr ich mit dem Tuk Tuk zum Gwalior Fort.
Den Weg auf den Berg, etwa drei Kilometer, kann der Besucher entweder mit dem Taxi hinauffahren oder zu Fuß hoch laufen. Die letztere Art wäre allerdings die bessere Alternative, denn auf dem Weg zum Eingang, befinden sich in Felsnischen zahlreiche aus Fels gehauene Jain Statuen aus dem 7. bis 15. Jahrhundert.
Eine von ihnen hat schätzungsweise eine Höhe von etwa 15 Metern und beeindruckt nicht nur mit ihrer Größe, sondern auch mit dem handwerklichen Können ihrer Steinmetze.
Die Fortanlage aus dem 10. Jh., die von Man Singh Tomar erbaut wurde, ist ein weitläufiger Komplex, der mehrere Sehenswürdigkeiten enthält.
Zunächst besuchte ich den Sikhs-Tempel Gurdwara Data Bandi Chhod aus dem 11. Jh., wo ich auch Mittag aß. Reis mit Linsen, einfach aber lecker.
Dieser Tempel erinnert an den sechsten Guru Hargobind Sahib Ji (1595-1644), der in Amritsar das Sri Akal Takht Sahib erbaute.
Unmittelbar daneben befindet sich das etwa 30 m hohe Teli Ka Mandir aus dem 8. Jh., welcher unter der Regentschaft von König Mihira Bhoja der Pratihara Dynastie erbaut wurde. Der Tempel ist Vishnu geweiht.
Hierfür benötigte ich eine Eintrittskarte, die ich allerdings am etwa zwei Kilometer entfernten Man Singh Palace bekommen würde. Ich durfte ohne Ticket hinein, da ich aber noch in den Palast wollte, musste ich mir diese Eintrittskarte ohnehin kaufen.
Es wäre besser gewesen, wenn der Besucher sofort nach Betreten der Anlage die Eintrittskarte erhielte, dann blieben dem Besucher unnötig lange Wege erspart.
Danach ging ich in das Archaeological Museum, in dem Statue aus der Zeit zwischen dem 7. bis 11. Jh. sowie eine Statue aus dem 1. Jh. v. Chr. ausgestellt sind. Leider ist fotografieren nicht erlaubt.
Danach sah ich mir das von 1480-86 von Kirti Singh Tomar erbaute Karan Mahal an.
Daneben befindet sich das von 1516-23 von Vikramaditya Tomar erbaute Vikram Mahal.
Vom Jahangir Mahal aus dem dem 16. bis 17. Jahrhundert…
…hatte ich einen wunderbaren Ausblick auf Gwalior.
Anschließend besuchte ich den Man Singh Palace oder auch Man Mandir Palace genannt. Er wurde von Man Singh Tomar zwischen 1486 und 1516 errichtet.
Den Komplex verließ ich durch das Elephant Gate, auch Hathi Pul genannt.
Auf dem Rückweg kam ich am Vishnu geweihten Chaturbhuj Temple von 875 n. Chr. vorbei, an sich nichts besonderes.
Im Inneren dieses Tempels befindet sich eine Steininschrift, in der die älteste schriftliche Darstellung der Null in der Region um Gwalior zu sehen ist.
Zum Abschluss besuchte ich noch das Tomb of Mohammad Ghaus aus dem 16. Jh.,dass eine quadratische Grundfläche, dessen Grabmal selbst jedoch eine hexagonale Form aufweist.
Das Innere des Grabmals erhebt sich bis unter die Kuppel und liefert einen langanhaltenden Hall.
Panorama vom Inneren des Tomb of Mohammad Ghaus.
Am Grabmal beeindrucken besonders die aus einem Stück herausgearbeiteten Steingitter.
In unmittelbarer Nähe befindet sich das Tomb of Bahu Sahiba.
Nach diesem Besuch gab es Abendessen bei Domino’s Pizza.
Das Steingitter im Grabmal sieht beeindruckend aus.
Das Steingitter, auch Jali genannt, ist in diesem Fall aus Sandstein. Am Taj Mahal sind diese Gitter aus Marmor.
Bin selten dazu gekommen. Jetzt Krabbel ich mal wieder durch dein Reisetagebuch.
Das ist so irre, dass ich dich wohl nächstes Jahr mal ansprechen werde. Da wird zumindest ein Monat für Indien freigeschaufelt!
Danke, für die tollen Eindrücke!