Heute stand ich um sieben Uhr auf und noch vor dem Frühstück wies ich den Hotelchef darauf hin, dass ich auf seine Daten im hoteleigenen Computernetzwerk zugreifen kann.
Zunächst glaubte er mir nicht, aber als ich ihm den Scan eines Reisepasses von einem Briten zeigte, war er sprachlos.
Das anschließende Frühstück bestand wie gewohnt aus Toast mit Marmelade und Cornflakes. Statt schwarzem Kaffee gab es schwarzen Tee.
Anschließend ging ich zum Calico Museum of Textiles in der Hoffnung, dass man mich für die Nachmittagsführung in das Buch schreibt. Klappte nicht, vor Beginn vor Ort sein und hoffen zu den Auserwählten zu gehören.
Danach besuchte ich die die 1424 von Ahmad Shah I. fertiggestellte Jama Masjid, dessen 15 Kuppeln von etwa 300 Steinsäulen getragen werden.
Leider stürzten 1819 die Minarette ein.
Zahlreiche Steinjalis und Reliefs an den Säulen zeugen von der Meisterleistung der Steinmetze.
Unmittelbar daneben steht das Tomb of Sultan Ahmad Shah I., welches zu Lebzeiten des Shah erbaut wurde.
Anschließend führte mich der Weg quer über den Markt zum Bhadra Fort. Hier finden im Moment umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt.
Beim Gang durch die Altstadt kam ich an der Sidi Saiyyad’s Mosque vorbei, in deren Inneren ich wunderbare Steinjalis vorfand.
Mit dem Tuk Tuk fuhr ich dann nochmals zum Calico Museum und man sagte mir, dass ich telefonisch buchen müsse. Als Ausländer eine indische Telefonnummer anzurufen ist so ziemlich sinnfrei. Also bin ich zum Sabarmati Ashram mit dem Gandhi Memorial Museum gefahren, was letztlich weitaus besser war.
Hier im Museum erfährt der Besucher etwas über den Lebensweg des am 2. Oktober 1869 in Porbandar/Gujarat geborenen Mohandas Karamchand Gandhi.
Gandhi, der zunächst als Rechtsanwalt in Indien und Südafrika arbeitete, entwickelte sich nach und nach zum politischen und geistigen Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung, der mit zivilem Ungehorsam und gewaltlosem Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Rassentrennung sowie gegen die britische Kolonialbesatzung in Indien auftrat.
Seine Grundhaltung Gewalt mit Gewaltlosigkeit zu begegnen und stets an der Wahrheit festzuhalten sowie seine Forderung nach individueller und politischer Selbstbestimmung machte ihn für viele zum Vorbild.
Am 30. Januar 1948 fiel Mahatma Gandhi einem Attentat zum Opfer, der in Indien als Märtyrer Tag begangen wird.
Beim anschließenden Streifzug durch den Ashram traf ich den deutschen Volontär Jonathan aus Bielefeld, der hier sein freiwilliges soziale Jahr leistet und Frauen und Kindern aus den Slums Ahmedabads bei Sport- und Kunstprojekten unterstützt.
Mit vielen Eindrücken kehrte ich zum Hotel zurück.
Schreibe einen Kommentar