Heute bin ich erst um sieben Uhr aufgestanden und nach dem Frühstück mit dem Tuk Tuk zum Fort St. George gefahren. Pünktlich um zehn Uhr war Einlass, aber nicht ohne seinen Namen, seine Adresse und seine Telefonnummer hinterlassen zu haben.
Das Fort St. George wurde 1640 von Briten angelegt, nachdem die Ostindien-Kompanie 1639 dem Herrscher ein Stück Land zum Errichten eines Handelspostens abkauften. Als Keimzelle der Stadt Madras, dem heutigen Chennai, wurde das Fort am 23. April 1640, dem Georgstag, eingeweiht und nach dem Nationalheiligen Englands, dem Heiligen Georg, benannt.
Das Areal, etwa 17 ha groß, wurde ständig ausgebaut, von Franzosen erobert und ist heute Sitz der Regierung und des Parlaments des Bundesstaates Tamil Nadu. Darüber hinaus befinden sich auf dem Gelände zahlreiche Gebäude unterschiedlicher Epochen. Leider verfallen einige alte Gebäude zusehend.
Außerdem befindet sich hier das 1948 eröffnete Fort Museum sowie die am 28. Oktober 1680 geweihte St. Mary’s Church.
Das Fort Museum stellt neben Waffen, Uniformen und Medaillen auch Gemälde, Skulpturen und Münzen aus der britischen Kolonialzeit aus.
Leider ist das Fotografieren nicht erlaubt. Den Indern allerdings scheint es überhaupt nicht zu stören, sie fotografierten mit ihren Mobiltelefonen was das Zeug hält.
Danach ging ich zur St. Mary’s Church, der ältesten Kirche östlich des Suez.
Neben Marmorstatuen befinden sich auch Grabplatten von Persönlichkeiten des britischen Empires darin.
Das Archaeological Survey of India, dem ich heute einen Besuch abstattete, ist im Clive’s House untergebracht. Hier lebte 1744 Robert Clive, der wesentlich zum Begründen der britische Macht beitrug.
Kurz nach 13 Uhr fuhr ich zum 1851 eröffneten Government Museum. Dort besuchte ich zunächst das Haus 6, die Contemporary Art Gallery, die neben Handwerkskunst aus Tamil Nadu auch alte britische Portraits sowie Moderne Kunst ausstellt.
Danach ging ich zum Haus 3, der Bronze Gallery, in der 168 der mehr als 1.500 Bronzefiguren ausgestellt sind. Dieses Museum ist wohl die einzige Institution weltweit, die eine derart große Sammlung an Metallfiguren unterschiedlichster Epochen beherbergt.
Von den über 1.500 Figuren sind etwa 85 Buddha Bronzen, etwa zwei Dutzend Jain Bronzen und der Rest Hindu Bronzen.
Am Ende des Fotomarathons begann der Wettlauf mit der Zeit, denn das Museum schließt um 17 Uhr seine Pforten.
Am Ende hatte ich die 168 Bronzefiguren im Kasten, wobei die unterschiedlichen Lichtverhältnisse und die Reflexionen der Vitrinen das größte Problem darstellten. Ich war glücklich und fuhr zurück zum Hotel.
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