Nachdem ich um sechs Uhr aufstand und Knoblauchsuppe sowie Toast verdrückte, machen wir uns gegen sieben Uhr auf den Weg den 5.330 m hohen Cho La Pass zu überqueren.

Zunächst war der Weg noch leicht ansteigend, der Aufstieg zum Pass war nicht nur abenteuerlich, sondern auch sehr gefährlich. Teilweise auf allen Vieren mussten wir uns über schroffe Felsen hangeln, um aufwärts zu kommen.

Auf Schneefeldern, dessen Wege vereist sind, müssen wir uns im Schnee einen Weg bahnen. Dabei sackte ich einmal bis zu den Knien im Schnee ein. Die Steine über die wir gehen sind teilweise vereist und es verlangte höchste Konzentration, diesen Pass zu meistern.

Schneefeld auf dem Cho La Pass

Schneefeld auf dem Cho La Pass

Neben Ang und mir, erreichte auch die Gruppe der US-Amerikaner nach etwa drei Stunden den Pass und wir beglückwünschten uns gegenseitig. Zur Erinnerung an diesen harten Aufstieg machten wir Fotos.

Der Abstieg vom Pass ist nicht weniger gefährlich und jeder einzelne Schritt muss gut überlegt sein, will man nicht auf den schroffen Felsen ausrutschen und ein paar hundert Meter tiefer hart aufschlagen.

Blick vom Cho La Pass (5.370 m)

Blick vom Cho La Pass (5.370 m)

Nach einer Anhöhe die noch einmal alle Kräfte erfordert, geht es nun über erodiertes und vom Berg herabgefallenes Gestein. Ein einfacher Abstieg sieht anders aus. Über Gletscherbäche und Felsen hangeln wir uns in Richtung Thangnag, was übrigens schwarzer Stein in Sherpa heißt.

Thangnag erreichen wir nach gut sieben Stunden und liegt auf einer Höhe von 4.700 m. Im Thangnag Guest House & Restaurant werden wir übernachten.

Hier probiere ich zum ersten Mal meinen Kocher aus; der Wind lässt das Vorhaben heißes Wasser zu machen jedoch scheitern. Außerdem taugen die Streichhölzer der Fa. Stevenson nichts, die brutzeln nur weg. Das heiße Wasser bekomme ich aus der Küche und so kann ich meine Steinpilznudelsuppe dann doch noch machen.

Während des Essens holte ein Rettungshelikopter wieder einen AMS-Patienten ab.

Den Kochtopf trotz heißem Wasser mit Pril zu reinigen ist auch nicht sonderlich von Erfolg gekrönt. Dazu die nepalesische Seife zu nehmen, die auch bei eiskaltem Gebirgswasser funktioniert, war eine bessere Idee.

Die Wäsche wird übrigens in einer Tonne gewaschen und im Gebirgsbach gespült. Anschließend wird sie auf Steine in die Sonne zum trocknen gelegt.

Apropos Gebirgsbach, weiter oben habe ich das kalte klare Wasser getrunken und es schmeckt hervorragen. Das Wasser sollte soweit wie möglich von oben, der Quelle getrunken werden, da es weiter unten immer mehr verunreinigt wird.

Da hier nicht viel los ist, fotografieren ich ein paar Yaks. Abends sitzen wir alle gemeinsam wieder um den heißen Ofen herum.

Morgen um acht Uhr gehen wir drei Stunden lang über den Gletscher nach Gokyo.