Um 05:45 Uhr stand ich auf, machte mich fertig, schnappte mir die Kamera und Mobiltelefone.

Pünktlich um sechs Uhr war ich am Sun Temple, der seit 1984 Unesco Weltkulturerbe ist.

Sun Temple

Sun Temple

Bis auf wenige Besucher war ich alleine hier. Im Gegensatz zu damals ist das Betreten des Tempels nun nicht mehr möglich, ebenso das Herumgehen auf dem oberen Podest.

Der Tempel weist leider solche Schäden auf, dass sich Steine lösen und herunter fallen können.

Deshalb finden umfangreiche Maßnahmen zum Sichern und Restaurieren des Tempels statt. Dazu wurde eigens eine Stahlkonstruktion auf der nördlichen Seite bis hoch zum Turmansatz gebaut.

Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen

Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen

Ich ging über das Areal und fotografierte die Mandapa. Besonders beeindruckend die Nata Mandapa direkt vor dem Sun Temple. Ihre Säulen weisen zahlreiche florale Motive und Figuren auf.

Nata Mandapa

Nata Mandapa

Der Sun Temple ist in Form eines Ratha konzipiert, denn sowohl an der Nord- als auch an der Südseite befinden sich jeweils zwölf 2,90 Meter im Durchmesser große Räder.

Die zwölf Räder korrespondieren jeweils mit den zwölf Tierkreiszeichen und den zwölf Monaten.

das Rad mit etwa 2,90 Meter Durchmesser

das Rad mit etwa 2,90 Meter Durchmesser

Die meisten Speichen und Naben sind kunstvoll mit kleinen Figuren und anderen Motiven verziert. Insgesamt sind somit also 24 Räder zu sehen.

Außerdem befinden sich außen am Umfang des Rades 365 aus Stein heraus gearbeitete Noppen, jeder steht für einen Tag.

das Rad im Detail

das Rad im Detail

Am Tempel sind zahlreiche Friese zu sehen. Sie zeigen Tiere aus der Gegend um Konark, Naga und Nagi Figuren (Schlangenwesen) oder Mischwesen, bestehend aus zwei Tieren oder Tier-Mensch-Kombination.

Friese am Temple

Friese am Temple

Darüber hinaus sind auch Musiker, Tänzer, Soldaten, Asketen, Soldaten oder auch erotische Szenen zu bestaunen.

Ein weiteres Bauwerk die Küche genannt, diente zum Zubereiten von Speisen und könnte für festliche Anlässe oder als gemeinschaftliche Speisehalle gedient haben.

Kitchen

Kitchen

Einige Meter weiter, auf der Nordseite des Tempels, sind auf einem Podest zwei Kriegshengste zu sehen. Dieses Motiv findet sich auch auf dem Wappen Odishas wieder.

zwei Kriegshengste

zwei Kriegshengste

Blühende Sträucher ergänzten wunderbar die Aufnahme des Tempels.

blühende Sträucher

blühende Sträucher

Mit dem Sonnenaufgang stiegen die Temperaturen rasant an. Gegen halb zehn waren die Temperaturen auf 32 Grad gestiegen und die Luftfeuchtigkeit lag bei etwa 77 Prozent.

Es war also wieder eine schweißtreibende Angelegenheit. Das beste was man bei diesen Temperaturen machen kann, ist schlafen. Dem Hund war es auch zu heiß.

schlafender Hund, bloß nicht wecken

schlafender Hund, bloß nicht wecken

Etwas abseits steht der Maya Devi Temple aus dem späten 11. Jahrhundert.

Maya Devi Temple, erbaut: spätes 11. Jahrhundert

Maya Devi Temple, erbaut: spätes 11. Jahrhundert

Nachdem der Besucher den Tempel betritt, findet er noch teilweise erhaltene Figuren in den Ecken.

Figuren in der Ecke

Figuren in der Ecke

Außen im Bereich der Treppe sind kleine Figuren in erotischen Posen zu sehen.

Figuren in erotischer Pose

Figuren in erotischer Pose

Ein Makara dient als Wasserauslass.

Makara

Makara

Nur ein paar Meter davon entfernt steht der Vaishnava Temple, der etwa zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert aus Ziegelsteinen errichtet wurde.

Vaishnava Temple, erbaut: 10. bis 11. Jahrhundert

Vaishnava Temple, erbaut: 10. bis 11. Jahrhundert

Auf der Südseite, ebenfalls auf einem Podest, stehen zwei große Elefanten.

zwei große Elefanten

zwei große Elefanten

Auf einem flachen Podest sind Eisenträger zu sehen.

Eisenträger

Eisenträger

Während meines Rundgangs traf ich wieder einige Besucher mit denen ich mich unterhielt, ebenso mit dem Wachpersonal.

Etwa dreieinhalb Stunden fotografierte ich und nahm zahlreiche Details auf.

Auf dem Weg zum Hotel deckte ich mich mit Chashews ein, denn die werden hier angebaut. Darauf freute ich mich schon die ganze Zeit.

Das Frühstück im Hotel war leider eine herber Reinfall, denn ich fand nur noch den kläglichen Rest vor.

Das Personal machte auch keine Anstalten noch etwas aufzufüllen, um dieses “was auch immer das sein soll” zu einem Büffet zu machen.

Also ging ich zum Archaeological Museum rüber, welches direkt neben dem Hotel liegt und fotografierte einige Infotafel sowie Artefakte vom Sun Tempel.

Archaeological Museum Konark

Archaeological Museum Konark

Auf dem Außengelände vom Museum liegen zahlreiche Steine vom Tempelareal, die offenbar beim Aufbau nicht zugeordnet werden konnten oder zu stark beschädigt waren, um sie wieder zu verwenden.

zahlreiche Steine vom Tempelareal

zahlreiche Steine vom Tempelareal

Im Museum sind Figuren vom Sun Temple zu sehen, die an den unterschiedlichsten Positionen des Tempels standen.

Fire God Agni

Fire God Agni

Ausgestellte Figuren und Friese zeigen die bereits oben erwähnen Motive.

Fries mit Krokodil als Motiv

Fries mit Krokodil als Motiv

Leider habe ich mir mit dem Tragegurt der Kamera wieder den Stecker vom Kabel des GPS-Trackers zum Body der Kamera verborgen.

Es funktioniert noch alles, aber in Zukunft werde ich den Gurt beim Fotografieren abmachen müssen, will ich mir den Stecker nicht endgültig platt machen.

Den Rest des Tages schaute ich mich in Konark um und ging etwas essen. Morgen werde ich nochmals zum Tempel gehen, allerdings mit dem Teleobjektiv, um auch die höhergelegenen Figuren aufzunehmen.

Ich wollte mir dafür ein Eintrittsticket kaufen, aber auf der Buchungsseite des ASI konnte ich den morgigen Tag nicht auswählen.

An der Rezeption sagte man mir, dass morgen am 18. April der World Heritage Day ist und somit alle Unesco Welterbestätten kostenfrei besucht werden können.

Das war natürlich eine sehr schöne Nachricht.