Um halb vier stand ich auf, wobei ich schon eine halbe Stunde vor der Weckzeit wach war.
Die restlichen Sachen wurden verstaut, in den großen Rucksack der Kulturbeutel und in den kleinen Rucksack eines der Mobiltelefone mit den Ladekabeln. Zum Schluss, vor Verlassen des Hotelzimmers, der letzte Blick um nichts zu vergessen.
Brille, Basecap, Uhr und Mobiltelefon.
Anschließend checkte ich aus und ging zum Bahnhof. Der 16536 kam etwa 20 Minuten verspätet an. Kurz nach fünf fuhr der Zug in Richtung Mysore ab.

Palmen
Da mein Schlafplatz von jemandem belegt war, musste ich nach oben klettern und im oberen Bett schlafen. Da frage ich mich, wozu ich als Preferenz LB (Lower Berth) beim Buchen des Tickets angebe, wenn sich da jemand ganz frech hinlegt.
Nochmal wird das nicht passieren, dann mache ich den wach und schmeiße den aus dem Bett.
Ich richtete mich da oben ein und schlief zwei Stunden lang, bis mich das laute Gequatsche der Drei aus dem Schlaf riss. Inzwischen ist mir aufgefallen, dass ein Großteil der Inder Egoisten sind und keinerlei Anstand bzw. Manieren haben.
Viele von Ihnen sind nett und freundlich, wenn ich mich aber mit Leuten unterhalte und sie sich wegdrehen oder anfangen zu telefonieren, dann empfinde ich das als unhöflich und respektlos.
Rücksichtslos und egoistisch besonders dann, wenn sie am Ticketcounter in der Schlange warten müssen, das nicht können oder wollen, einfach nach vorne an den Counter gehen und frech vordrängeln.
Ich bin da so manches Mal recht laut geworden und habe die nach hinten an das Ende der Schlange verfrachtet.
Ich teile ihnen mit, dass sie wie jeder andere auch zu warten hätten bis sie dran wären und sage meistens: „Learn to wait!“
In dieser Frage bin ich nicht zimperlich. Soll noch einer sagen, ich könne nicht mit Menschen umgehen.
Nachdem die drei Herrschaften in Bangalore den Zug verließen, verlief die Fahrt sehr entspannt, da ich das Abteil nun bis Mysore für mich allein hatte.
Ich genoss die vorbeiziehende Landschaft und futterte nebenbei zwei Packungen Kokoskekse weg. Das waren nur zwölf Kekse.
Bei Shrirangapattana überquerte der Zug den Kaveri River, der sich übrigens in Tiruchirappalli teilt und den ich im weiteren Verlauf meiner Reise wiedersehen werde.

Kaveri River
Ab Trichy, übrigens die Kurzform von Tiruchirappalli, fließt ein Arm als Kollidam River und der andere als Kaveri River weiter. Spätestens wenn ich in Darasuram bzw. Kumbakonam bin, werde ich ihn wiedersehen.
Gut zehn Minuten verspätet erreichte ich Mysore. Mysore wird übrigens Meisor gesprochen; auch der Name der Stadt Gwalior wird meist falsch gesprochen, es wird Golior ausgesprochen. Nur so nebenbei angemerkt.
Da sich das Hotel in der Nähe des Bahnhofs befindet, etwa zehn Minuten Fußweg, war das Einchecken schnell erledigt. Danach machte ich noch das Taxi nach Somanathapura für morgen früh sechs Uhr klar und ging anschließend im Third Wave Coffee was essen.

Chilli Cheese Sandwich and Hazelnut Frappé
Auf der Karte sah ich, dass das Railway Museum nicht weit vom Hotel entfernt ist, also ging ich hin. Ich versäumte es aber, nach den Öffnungszeiten zu schauen.
Heute am Dienstag ist das Museum nämlich geschlossen, also wird das erst morgen etwas.

Dampflok am Bahnhof
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Mysore Palace, der mich allerdings nicht sonderlich interessiert, weil er zum Einen ein britischer Kolonialbau aus dem vergangenen Jahrhundert ist und zum Anderen ein Eintrittspreis von 1.000 INR verlangt wird, was knapp unterhalb vom Eintritt des Taj Mahal liegt.
Dieses Geld spare ich mir lieber für ein Museumsbesuch in Madurai oder Thanjavur auf, da habe ich bedeutend mehr von.
Nach einem Abstecher beim goldenen M ging ich zum Hotel zurück und bereitete Kamera, GPS-Tracker und Reserveakkus für morgen vor.
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