Viertel vor sechs stand ich auf und packte die letzten Sachen zusammen. Anschließend checkte ich aus und musste für die sieben Stunden, die ich gestern eher eincheckte 300 INR zahlen.

Anschließend fuhr ich zum Bahnhof und prüfte den “Running Status” des 06545, der etwa eine Stunde später war.

Werbung auf der Diesellok

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Im Zug unterhielt ich mich mit den Fahrgästen über Indien und Deutschland, Beruf, Einkommen und Wohnung. Mir wurde gesagt, dass indische Lokführer keine Brillenträger sein dürfen. Ich lasse das mal so hingestellt.

Ich erreichte Badami etwa 70 Minuten später und nahm die Autorikscha zum Hotel. Nach dem Einchecken machte ich für morgen gleich die Fahrt nach Pattadakal klar. Mit dem Tuk Tuk wird es etwa 45 Minuten dauern.

Möglicherweise bekomme ich morgen auch ein anderes Fahrzeug, das wird sich morgen zeigen.

Ein Hotelangestellter war so nett, mich mit dem Motorrad bis zum Bus Stand von Badami mitzunehmen. Den Rest des Weges lief ich zu Fuß.

Zunächst besuchte ich das Archaeological Museum in dem zahlreiche Skulpturen und andere Artefakte aus der Zeit der Chalukya gezeigt werden.

Archaeological Museum

Archaeological Museum

Während des Besuchs unterhielt ich mich mit einem Wachmann, sowohl über den Schutz der Monumente als auch über die Geschichte.

Neben dem Reich der Chalukya existierten noch weitere Königreiche, die der Pallava, der Kakatiya und der Chola. Zwischen ihnen gab es immer wieder Konflikte und Kriege, um den Einfluss oder das Territorium zu erweitern.

Ich erklärte ihm, dass es neben den Kriegen auch immer wieder Zweckehen gab, um einen Frieden zwischen ihnen zu erreichen.

Der Wachmann merkte, dass mein Wissen über das eines normalen Touristen hinausging und erlaubte mir dann, Informationstafeln auf denen architektonische Merkmale von Tempeln der verschiedenen Dynastien abgebildet waren, zu fotografieren.

Ebenso war es mir möglich, den Stammbaum der Chalukya abzulichten. Ansonsten ist das Fotografieren im Museum nicht erlaubt.

Zunächst wollte ich erst in die Höhlen gehen, aber dann entschied ich mich für das Museum. War auch ganz gut so, denn am Freitag ist es geschlossen und so wären mir in der Tat wichtige Informationen und ein überaus interessantes Gespräch mit dem Wachmann verloren gegangen.

Am meisten war ich über den kleinen Laden erstaunt, in dem der Besucher normalerweise die kleinen schmalen dünnen Büchlein vom ASI zu den verschiedensten Monumenten und Welterbestätten erhalten kann. Denn in seiner Auslage war eine Ausgaben der Epigraphia Indica sowie vier Ausgaben vom Annual Report on Indian Epigraphy.

Insbesondere auf die Inhaltsverzeichnisse hatte ich es abgesehen und ich prüfte, ob darin Artikel hinsichtlich der Chola Dynastie veröffentlicht wurden.

Das war natürlich der Fall und so konnte ich aus zwei Reports die entsprechenden Passagen mit dem Mobiltelefon abfotografieren. Ein weiterer Report enthielt nichts interessantes für mich, aber der andere Annual Report war interessant für mich, denn er enthielt Abbildungen von Inschriften zu Chola-Königen.

Diesen Report und die Ausgabe Epigraphia Indica habe ich dann gekauft. Seit langem musste jemand wieder eine Rechnung ausstellen, denn so oft scheint das nicht vorzukommen.

So kommt wieder etwas in den Rucksack hinein.

Nach dem Museumsbesuch ging ich die Stufen zum Hügel hoch, denn dort oben befinden sich einige Tempel.

Zuerst sah ich mir den Lower Shivalaya an, ein Tempel aus dem 6. Jahrhundert.

Lower Shivalaya, 6. Jahrhundert

Lower Shivalaya, 6. Jahrhundert

Auf dem Weg weiter nach oben gelangte ich zu Resten eines Forts.

das Fort und Reste seiner Mauern

das Fort und Reste seiner Mauern

Weiter oben sind Kornspeicher zu finden.

Kornspeicher

Kornspeicher

Ein weiteres Gebäude ist Tippu’s Treasury.

Tippu's Treasury

Tippu’s Treasury

Nicht weit davon entfernt steht der Upper Shivalaya, ebenfalls aus dem 6. Jahrhundert.

Upper Shivalaya, 6. Jahrhundert

Upper Shivalaya, 6. Jahrhundert

An ihm sind zahlreiche Reliefs zu finden.

Relief am Upper Shivalaya

Relief am Upper Shivalaya

Außerdem befindet sich hier oben noch eine kleine Moschee. Anschließend ging ich den Weg wieder zurück und entdeckte einen schmalen engen Weg.

Auf dem Weg nach oben (Größe: 3 MB).

Dieser führt zu zwei nicht näher bezeichneten Ruinen, die vermutlich Tempel gewesen sein könnten.

Tempelruinen

Tempelruinen

Anschließend begab ich mich zum Bhutanatha Temple, der aufgrund seiner Lage in einen nördlichen und einen östlichen Komplex eingeteilt wird.

Auf dem Weg dorthin, kam ich an dem Mallikarjuna Temple vorbei, der jedoch nicht betreten werden könnte.

Mallikarjuna Temple

Mallikarjuna Temple

Außerdem legte ich noch einen kleinen Abstecher zum nicht weit entfernten Ort der Kappe Arabhatta Inscription ein.

Kappe Arabhatta Inscription

Kappe Arabhatta Inscription

Die Bhutanatha Temple, sowohl der nördliche Teil als auch der östliche Teil befinden sich am Agastya Teertha, einem kleinen See.

Der nördliche Komplex besteht aus Tempeln und Schreinen.

Bhutanatha Temple, nördlicher Komplex

Bhutanatha Temple, nördlicher Komplex

Ebenso wie der nördliche besteht der östliche Komplex aus einer Vielzahl an Tempeln und Schreinen.

Bhutanatha Temple, östlicher Komplex

Bhutanatha Temple, östlicher Komplex

Darüber hinaus sind auch Felsreliefs zu sehen.

Felsreliefs am Bhutanatha Temple, östlicher Komplex

Felsreliefs am Bhutanatha Temple, östlicher Komplex

Über das östliche Areal gelangt der Besucher zum Kostaraya Temple, der sich in einer Höhle befindet.

Kostaraya Temple

Kostaraya Temple

Der Eingang ist ziemlich niedrig, aber ich ging auf die Knie und wurde mit einen Felsrelief der Vaishnava Ikonographie entschädigt.

Felsrelief (Vaishnava Ikonographie) im Kostaraya Temple

Felsrelief (Vaishnava Ikonographie) im Kostaraya Temple

Nach diesem Ausflug in das vom See aus nördliche Gebiet, ging ich auf die Südseite des Sees. Dabei kam ich am Yallamma Temple vorbei, der unmittelbar am Ufer liegt.

Yallamma Temple

Yallamma Temple

Das Tomb of Malik Abdul Ajij Wife liegt direkt am Eingang zu dem Badami Caves.

Tomb of Malik Abdul Ajij Wife

Tomb of Malik Abdul Ajij Wife

Hier im südlichen Gebiet befinden sich die vier Höhlentempel von Badami, die ab dem 6. Jahrhundert entstanden sind.

Die Höhle 1 ist Shiva geweiht.

tanzender Shiva oder Nataraja

tanzender Shiva oder Nataraja

Höhle 2 ist Vishnu geweiht.

Vishnu als Varaha rettet die Erde als Bhudevi

Vishnu als Varaha rettet die Erde als Bhudevi

Die Höhle 3 ist der älteste datierte Hindutempel in der Deccan Region und ebenfalls Vishnu geweiht.

Vishnus Avatar Narasimha

Vishnus Avatar Narasimha

Höhle 4 ist den Tirthankaras geweiht, ist also eine Jain-Höhle.

Figuren im Fels

Figuren im Fels

Von hier oben hatte ich einen guten Ausblick rüber zur gegenüberliegenden nördlichen Seite.

Blick zum nördlichen Bereich

Blick zum nördlichen Bereich

Meinen Hunger stillte ich im Pizza Place, der lag auf direktem Weg von den Höhlen zur Hauptstraße.

Im Anschluss daran sah ich mir noch den Jambulinga Temple an und ging danach zurück zum Hotel.

Jambulinga Temple

Jambulinga Temple

Ohne jetzt Werbung machen zu wollen, ich muss sagen, dass ich von meinem Zimmer im Hotel Badami Court was die Größe betrifft schon ziemlich beeindruckt bin. Ich komme mir darin etwas verloren vor.

mein Hotelzimmer

mein Hotelzimmer

Schade das ich nur zwei Nächte hier bin.

Morgen werden ich knapp 20 Kilometer nach Pattadakal fahren und mir die Gruppe von Tempeln ansehen. In der Summe sind es zehn Tempel und eine Unesco Welterbestätte.