Kurz nach sieben machte ich mich auf den Weg zur Metro und fuhr wieder bis zur Endstation Churchgate.
Am Ausgang des Bahnhofs stand der Bus zum Gateway of India und statt zu laufen, entschied ich mich für 8 INR mit dem Bus zu fahren.
Gegen acht Uhr war ich am Pier und einer der ersten. Ich kaufte mir das Ticket für die Fähre, sowohl Hin- als auch Rückfahrt, und setzte viertel vor neun über.
Vom Anleger bis zum Eingang zu den Höhlen sind es gut einen Kilometer, dessen letzter Abschnitt bergauf führt. Mit einer kleinen Eisenbahn kann sich der Besucher gegen Entgelt auch vom Anleger bis zum Dorfeingang fahren lassen.
Ich war zu Fuß natürlich schneller, bezahlte am Dorfeingang brav meine 5 INR Steuern und kaufte mir eine kleine Broschüre als Guide, die zur Haupthöhle und den in Stein gemeißelten Figuren interessante Informationen enthält.
Am Eingang zeigte ich mein vorab Online gekauftes Ticket vor und war somit der erste Besucher. Ich besuchte sofort die Haupthöhle und konnte ungestört in der dunklen Höhle Fotos machen.
Da ein Stativ nicht erlaubt ist, nutzte ich stattdessen eine halb abgerollte Rolle Klopapier zum Fixieren der Kamera. Die Sicherheitsleute grinsten nur über meinen seltsamen Einfall.
Die beste Jahreszeit zum Besuch ist August/September. Zur Zeit des Monsun sind hier weniger Menschen vor Ort.
Die Haupthöhle Cave No. 1 beeindruckt insbesondere durch Mahesh Murti (Shiva) mit seinen drei Gesichtern, daher auch Trimurti.
Das Hauptgesicht das der Besucher sieht, nennt sich Mahadeva oder Tatpurush. Links davon Aghora oder Bhairava, Shiva als Zerstörer, und das rechte Gesicht stellt den weiblichen Part Shivas dar, der Erschaffende als Vamadeva oder Uma.
Die Nische der Figur ist 3,20 Meter tief und 6,55 Meter breit. Die Gesamthöhe der Figur beträgt 8,30 Meter.
In der Haupthöhle sind weitere Figuren verteilt, ebenso im Ost- und im Westflügel der Höhle. Hier sind u.a. Ardhanarishwar, Gangadhar sowie die Hochzeit Shivas mit Parvati und Nataraj zu sehen.
Im Ostflügel finden sich Dvarapalas, auch Gatekeeper oder Torwächter genannt, Ganesh sowie Kartikeya. Im Westflügel sind Shiva, Torwächter sowie ein von Shiva aufgeführten Tandava Tanz.
Neben der Haupthöhle sind noch weitere vier Höhlen zu sehen, von denen Cave No. 2 und Cave No. 5 unvollendet sind. Cave No. 5 ist für Besucher gesperrt, aufgrund herabfallender Felsbrocken.
Darüber hinaus existieren noch Cave No. 6 und Cave No. 7 sowie eine Stupa, die sich allerdings außerhalb des erschlossenen Areals befinden und für Besucher unzugänglich sind.
Die beiden Höhlen sollen nach Aussage des Wachpersonals relativ klein und ohne Figuren sein. Genaueres könnte mir wahrscheinlich das ASI nennen.
Die Höhlen von Elephanta wurden zwischen dem 4. bis 6. Jahrhundert errichtet und sind seit 1987 eine Unesco Welterbestätte.
Etwa einen Kilometer von den Höhlen entfernt befindet sich die Canon Hill Station mit einer langen Kanone.
Auf dem Weg zur Kanone erhielt ich von einer Verkäuferin einen langen Stock, um mich gegen die sehr aufdringlichen Affen zur Wehr setzen zu können.
Ich gab ihr den Stock am Ende in zwei Teilen zerbrochen zurück.
Anschließend ging ich zum Fähranleger zurück, nicht ohne vorher in einem der Restaurants Mittag gegessen zu haben.
Ein Kaffee im Starbucks beendete meine heutige Tour.
Auf dem Weg zurück zur Metro kam ich am Gebäude der New India Assurance Co. Ltd. vorbei, dessen Fassade mich stark an Metropolis erinnerte.
Nicht weit davon entfernt befindet sich die am 18. November 1869 eingeweihte Flora Fountain.
Vom Brunnen schaute ich direkt auf die Oriental Buildings.
Einen Abstecher in das Railway Museum, welches sich im Gebäude des Western Railway Head Office befindet, konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.
Vor dem altehrwürdigen Gebäude steht passend dazu die Dampflok 585 W von 1912, die ihre letzte Fahrt 1990 absolvierte.
Im Museum sind zahlreiche Ausstellungsstücke aus der Eisenbahngeschichte zu sehen, sei es feinstes Küchengeschirr der First Class oder sicherungstechnische Ausrüstungsgegenstände.
Danach fuhr ich zum Hotel zurück.
Morgen früh werde ich die alten in viktorianischer Gotik gehaltenen Gebäude fotografieren, bevor ich um elf Uhr die geführte Tour durch den Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus machen werde.
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