Das Frühstück fiel heute etwas knapp aus, denn ich wollte pünktlich zur Öffnungszeit im Baroda Museum & Picture Gallery sein.

Allerdings kam alles anders als gedacht und doch war der Tag für mich letztendlich ein Tag der Freude.

Nachdem ich mir das Eintrittsticket kaufte und ich zum Museum gehen wollte, biss mir ein neben dem Ticketcounter liegender Hund unvermittelt in die Wade.

Bissspuren vom Hund

Bissspuren vom Hund

Die Wunde ist nur oberflächlich, trotzdem fuhr mich ein Angestellter des Museums zum Sir Sayajirao General Hospital and Medical College.

Dort wurden meine Daten aufgenommen: Name, Alter, Geschlecht, Telefonnummer, Art der Verletzung. Ich bekam ein A4 Blatt in die Hand gedrückt und zahlte fünf Rupien.

In einem Raum indem ich wartete, waren junge angehende Medizinstudenten und ich fragte sie, ob sie diese Angelegenheit nicht übernehmen könnten, schließlich wird das zu ihren Aufgaben gehören.

Die Studenten grinsten, nur die Herrn Doktoren fanden das nicht lustig, einfach so übergangen zu werden.

Nach langem hin und her von einem Raum zum nächsten, wurde sie desinfiziert und verbunden. Der behandelnde Arzt fand das aufregend, dass er plötzlich einen deutschen Touristen behandeln durfte und in Windeseile waren noch weitere Angestellte da, die sich mit mir unterhalten wollten.

Schon irre was hier abgeht und so war es auch nicht verwunderlich, dass zum Abschluss noch ein obligatorisches Foto gemacht wurde.

Der ganze Spaß hat gut eine Stunde gedauert und hat mir auch gleich einen Einblick in die staatliche Gesundheitsversorgung verschafft.

Gegen Tollwut bin ich in Deutschland bereits geimpft worden, so dass von dieser Seite aus keine ernsthafte Gefahr droht.

Danach fuhren wir wieder zum Museum zurück und ich traf die leitende Kuratorin Frau Dr. Indubala wieder. Ich sagte ihr damals, dass sie mich so schnell nicht loswerden und ich wiederkommen würde. Als sie mich sah, konnte sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Sie stimmte meinem Wunsch zwei Figuren fotografieren zu dürfen zu und ich bezahlte die entsprechende Fotogenehmigung (1.000 INR).

Ich holte meine Kamera aus dem Rucksack und machte zunächst ein Foto von einem Tirthankara, einer Steinfigur aus dem 11. Jahrhundert.

Tirthankara, 11th CE, Black Granit Stone, Chola Period, South India, Acc. No. G.R.5719

Tirthankara, 11th CE, Black Granit Stone, Chola Period, South India, Acc. No. G.R.5719

Sie stammt aus Südindien und wird der Chola Periode zugeordnet.

Die zweite Figur war aus Bronze, Nataraj aus dem 11. bis 12. Jahrhundert, ebenfalls aus Südindien und der Chola Dynastie zugeschrieben.

Nataraj, 11th - 12th CE, South India, Acc. No. A.C.357 a-b /SR 50

Nataraj, 11th – 12th CE, South India, Acc. No. A.C.357 a-b /SR 50

Die Bronzefigur fotografierte ich zunächst durch die Glasscheibe des Schaukastens. Beim Fotografieren sagte mir ein Mitarbeiter, ich solle fix mein Stativ holen, was ich mir natürlich nicht zweimal sagen ließ.

Ein anderer Angestellter öffnete die Glastür, so dass ein weiterer Mitarbeiter die Scheibe von innen reinigen konnte.

Währenddessen machte ich Fotos von der Bronzefigur ohne störende Glasscheibe und Reflexionen. Nach Abschluss dankte ich den Mitarbeitern für dieses wunderbare Weihnachtsgeschenk und wünschte ihnen frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Nach diesem doch etwas ungewöhnlichen Museumsbesuch ging ich zu Subway und aß ein Chicken Teriyaki Brot.

Zurück im Hotel habe ich das Triangel in meiner Hose genäht, damit es nicht weiter einreißt.

genähtes Triangle

genähtes Triangle

Sicherlich kein Meisterwerk, aber es erfüllt seinen Zweck.

Abschließend wünsche ich allen Lesern meines Blogs Frohe besinnliche Weihnachten mit Euren Familien und Freunden!

Weihnachtspyramide

Weihnachtspyramide