Heute stand ich früh auf, denn ich wollte diesen Tag in Lucknow nochmal richtig ausnutzen.
Zuerst ging ich in den Bara Imambara Komplex, der aus mehreren Gebäuden besteht. Zum Einen der Palast mit dem Labyrinth (Bhul Bhulaiya), das Mausoleum, der Stufenbrunnen (Bouli) und der Asfi Mosque.
Bauherr war der Nawab Asaf-ud-Daula, der mit dem Bau dieser Anlage 1780 began, sie 1784 fertig stellte und damit den Menschen in der Region während einer Hungersnot Arbeit verschaffte.
Architekt war Kifayatullah, der in der Haupthalle des Mausoleums neben dem Nawab liegt.
Zunächst sah ich mir den Stufenbrunnen, auch Bouli genannt, an.
Anschließend ging ich ins Labyrinth, in dem der Besucher in den verwinkelten dunklen Gängen schnell die Orientierung verlieren kann.
Danach sah ich mir die Rückseite des Palastes an.
Durch einen hohen Torbogen gelangte ich in das Innere des Palastes.
Den Abschluss machte die Asif Mosque, die direkt neben dem Palast steht.
Auf dem Weg zum Chhota Imambara sah ich diese rollende Saftpresse.
Die nächste Sehenswürdigkeit war die 1837 erbaute Chhota Imambara, der auch Palast des Lichts genannt wird. Hier sind der Nawab Mohammad Ali Shah und seine Mutter beigesetzt.
Neben dem großen weißen Eingangstor und dem Mausoleum,
befinden sich noch eine Moschee sowie zwei kleinere Mausoleen mit vier Minaretten ähnlich dem Taj Mahal auf dem Grundstück.
In der Mitte befindet sich zwischen Eingangstor und dem Mausoleum ein Wasserbecken.
Bevor ich zur Picture Gallery ging, sah ich mir die in unmittelbarer Nähe befindliche Jama Masjid an.
Vom unvollendeten Wachturm Satkhander machte ich noch ein Foto.
Dieser Turm wurde vom Nawab Mohammad Ali Shah 1842 errichtet und sollte ursprünglich sieben Geschosse erhalten, 30 Meter hoch und auch für astronomische Beobachtungen genutzt werden.
Der vorzeitige Tod des Nawab sorgte dafür, so dass er nur vier Geschosse hat.
Mit der Picture Gallery, in der Gemälde von zehn Nawab von 1722 bis 1857 gezeigt werden, endete diese Tour.
Fotografieren ist hier nicht erlaubt also schrieb ich mir die Namen der Nawab in mein Notizbuch.
Mit der Autorikscha fuhr ich zum State Museum, welches sich inmitten des Zoos befindet.
Hier sind Terrakottafunde aus vorchristlicher Zeit bis ins 7. Jahrhundert und Miniaturmalereien ausgestellt.
Zwei Archäologische Galerien zeigten Skulpturen aus mehreren Jahrhunderten.
In der zweiten archäologischen Galerie kam ich zu Beginn meines Besuchs nicht hinein, da sich dort ein Team von Fotografen aufhielt. Mir wurde mitgeteilt doch in einer Stunde vorbeizuschauen.
Also begann ich den Rundgang zunächst ohne diesen Ausstellungsraum.
Als ich in der Coin Gallery war, in der Münzen aus dem 10. bis 19. Jahrhundert ausgestellt waren, erregten zwei meine Aufmerksamkeit.
Sie stammten aus der Chola Periode und da außer der Beschriftung „Rajaraj Chola (985 – 1016 A.D.)“ nichts weiter zu lesen war, fragte ich die verantwortlichen Mitarbeiter, ob sie mir genauere Informationen dazu geben könnten.
Der Chef der Münzabteilung und seine Mitarbeiter unterbrachen ihre Arbeit und suchten mir die benötigten Infos heraus. Ich erhielt von ihnen auch gleich noch drei Webadressen, wo ich noch andere Münzen aus dieser Periode nachschlagen kann.
Nach gut anderthalb Stunden ging ich zur zweiten archäologischen Galerie zurück und traf unterwegs den Chef des Fotografenteams. Wir unterhielten und und er erklärte mir, dass sie Werbefotos für das Museum aufnehmen.
Er ließ mich hinein und so hatte ich die Gelegenheit auch die anderen Mitglieder seines Teams kennenzulernen.
Außerdem bot sich mir die Möglichkeit einige Exponate ohne störende Reflexionen der Glasscheibe aufnehmen zu können.
Dieses Problem kannte der Chef auch und machte sich auch bei den Fotoaufnahmen der Fotografen immer wieder bemerkbar.
Der Mitarbeiter versuchte die Scheibe mit einem Lappen zu reinigen, aber stattdessen verschmierte er die Scheibe noch mehr und die Reflexionen durch die Scheinwerfer nahmen ungeahnte Ausmaße an.
Ich gab ihm dem Tipp es mit Zeitungspapier zu versuchen oder mit heißem Wasser und etwas Spülmittel. Der staunte nicht schlecht.
Leider hatte ich meine große Kamera im Hotel gelassen, weil ich sie in die Bara Imambara nicht hineinnehmen hätte dürfen. Am Ende wurde mein Rucksack nicht kontrolliert.
Hinter dem Museum befindet sich noch das Natural History Museum, in dem der Besucher etwas zur Erdgeschichte sehen kann.
Zahlreiche ausgestopfte Tiere in Vitrinen sollen den Lebensraum der Tiere darstellen. Das Modell eines T-Rex kann auch bestaunt werden.
Im Marksmen aß ich was und ging danach in das Hotel zurück.
Morgen Abend um 22:45 Uhr fahre ich nach Indore. Die Zugfahrt soll laut Fahrplan 15 Stunden und 55 Minuten dauern. Damit ist das die längste Zugfahrt meiner Reise.
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