Der schwarze Kaffee zum Frühstück stellte sich als Kaffee mit Milch heraus. Irgendwas ist immer. Dafür gab es reichlich vegetarische Sandwiches.
Den Plan von Indore nach Nashik zu fahren gab ich auf, da es keine direkte Verbindung gibt und ich entweder über Bhopal oder Jabalpur mit Umsteigen hätte fahren müssen.
Stattdessen fahre ich nochmal nach Vadodara, denn das hatte ich ohnehin vor, weil ich dort noch die Steinskulptur aus Südindien fotografieren wollte.
Abgesehen davon verbringe ich Weihnachten lieber in einer mir schon vertrauten Umgebung.
Heute besuchte ich zunächst den Butler Park, wobei das eigentlich nicht geplant war.
Ich sah von weitem ein altes Gebäude, stellte aber im Park fest, dass es gar nicht im Park, sondern auf dem angrenzenden Grundstück steht.
Bhatkhande Sanskriti Vishwavidyalaya University vom Butler Park aus gesehen
Es handelte sich um die Bhatkhande Sanskriti Vishwavidyalaya University, in der Musik studiert werden kann. Sie wird gegenwärtig saniert.
Mülleimer im Park
Direkt dahinter befindet sich das Tomb of Saadat Ali Khan.
Tomb of Saadat Ali Khan, erbaut: 1814-27
Etwas abgelegen davon steht das Tomb of Mushirzadi, der Ehefrau von Saadat Ali Khan.
Tomb of Mushirzadi, erbaut: 1814-27
Beide Mausoleen wurden vom Sohn Nawab Ghazi-ud-din Haider 1814 bis 1827 errichtet.
Weil der Begum Hazarat Mahal Park gleich gegenüber liegt, ging ich hier auch hinein. Hier steht das Victoria Memorial, welches am 2. April 1908 eingeweiht wurde.
Victoria Memorial im Begum Hazarat Mahal Park, eingeweiht: 2. April 1908
Die Figur von Königin Victoria wurde durch eine Stele für die Freiheitskämpfer von 1857 ersetzt.
Bei soviel Pragmatismus konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Parkbank im Begum Hazarat Mahal
Auf dem Weg zur Residency kam ich an drei historischen Gebäuden vorbei. Das erste fotografierte ich trotz Bauarbeiten auf dem Grundstück.
Es ist das Kothi Darshan Vilas, das vom Nawab Nasir-ud-din Haider für seine Königin Kudesia Begum 1832 errichtet wurde.
Kothi Darshan Vilas, erbaut: 1832
Gegenüber davon befindet sich das Kothi Gulistan-e-Iram. Es war die persönliche Bibliothek vom Nawab Nasir-ud-din Haider mit über tausend Büchern, der die Astrologie und Astronomie liebte sowie Frauen und Wein.
Vielleicht wurde er wegen letztgenannten von seiner Familie und einem Mitglied des Hofes vergiftet.
Kothi Gulistan-e-Iram
Direkt daneben steht das Lal Baradari, welches vom Nawab Saadat Ali Khan Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurde.
Lal Baradari, erbaut: Ende des 18. Jahrhunderts
Hier wurden Nawab Saadat Ali Khan, Nawab Ghazi-ud-din Haider, Nawab Nasir-ud-din Haider und Nawab Wajid Ali Shah gekrönt.
Heute dient es für Kunstausstellungen der Lalit Kala Academy. Dies erklärt auch, weshalb dort so viele moderne Skulpturen stehen.
Von hier aus war es nicht mehr weit zur Residency; unterwegs kaufte ich mir ein Eintrittsticket.
The Residency: Main building
Die Anlage der Residenz wurde zwischen 1780 und 1800 erbaut.
The Residency: Dr. Fayrer’s House
Sie war Gegenstand der Belagerung von Lucknow zwischen dem 1. Juli 1857 und dem 17. November 1858, der Teil des indischen Aufstands von 1857 war. Im März 1858 wurde sie von der East India Company zurückerobert.
Das 1857 Memorial Museum zeigt ein Modell und Zeichnungen dieser Anlage vor dem Ausbruch des Kampfes zwischen Indern und Briten.
The Residency: 1857 Memorial Museum
Im Verlauf der Kämpfe wurde diese Anlage schwer beschädigt.
The Residency: Tafel zu einem der vielen Opfern, hier Susanna Palmer
Die Gebäude sind mit Einschusslöchern von Gewehren und Kanonenkugeln übersät.
The Residency: Relief showing the scene of Miss Susanna Palmer hit by canon shot
Auf dem hier befindlichen Friedhof liegen mehr als 2.000 Männer, Frauen und Kinder.
The Residency: Mark of cannon ball
Dieses weitläufige Areal umfasst noch weitere Gebäude, die hier alle aufzuführen würde den Rahmen sprengen.
The Residency: Mosque and Imambara
Im Anschluss kaufte ich im Supermarkt ein paar Sachen ein und aß im Marksmen einen Burger.
Auf dem Weg zum Hotel kam ich durch die Gegend, wo sich alles um das Auto und Motorrad dreht. Hier wird das Gefährt direkt an der Straße lackiert, repariert oder gewaschen.
im Autospa wird das Auto gewaschen und auf Hochglanz poliert
Nach Ankunft im Hotel legte ich einen Waschtag ein, denn mit dem Rucksack auf dem Rücken komme ich gelegentlich ins Schwitzen.
heute war wieder ein Waschtag
In der Regel gehe ich zu Fuß zu den Sehenswürdigkeiten, wenn sie nicht weiter als zwanzig bis dreißig Minuten entfernt sind.
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