Heute schlief ich aus, aber die frage, was ich nach Gwalior mache, ist nach wie vor ungeklärt. Ich hatte vor nach Lucknow zu fahren, aber der einzige in Frage kommende Zug wurde gecancelt.

Also geht die Suche nach einem interessanten geschichtsträchtigen Ort weiter.

Die Suche hat ein Ende gefunden, ich werde von Gwalior nach Jhansi fahren. Der Ort selbst hat ein Fort, Kenotaphe sowie ein Museum zu bieten.

Außerdem ist es nach Orchha auch nicht weit, denn dort gibt es neben einem Fort noch zahlreiche andere historische Bauten zu sehen.

Nach dem Frühstück ging ich zum Aadivart Tribal Museum, in dem der Besucher mehr über die sieben großen Stämme in Madhya Pradesh erfährt.

House of the Kols, errichtet aus Lehm, Gras und Stroh, Madhia oder Hütte genannt

House of the Kols, errichtet aus Lehm, Gras und Stroh, Madhia oder Hütte genannt

Das sind die Gond, die Baiga, die Bheel, die Bharia, die Korku, die Kol und die Saharia.

House of the Kols, Innenansicht

House of the Kols, Innenansicht

Die unterschiedlichen repräsentativen Häuser der jeweiligen Stämme sind mit Alltagsgegenständen aus den fünf Kulturregionen Baghelkhand, Bundelkhand, Malwa, Nimar und Chambal ausgestattet worden.

House of the Baigas, errichtet aus Lehm oder Ziegel, das Dach aus Chhindiblätter oder Kavelu, auch Parda genannt

House of the Baigas, errichtet aus Lehm oder Ziegel, das Dach aus Chhindiblätter oder Kavelu, auch Parda genannt

Sie sind in der für die jeweiligen Stämme typischen Bauweise errichtet worden, die entweder aus Holz, Lehm oder Ziegeln bestehen.

House of the Baigas, Innenansicht

House of the Baigas, Innenansicht

Reliefs, Malereien oder andere Verzierungen machen diese einfachen Bauten mit meist aus drei oder vier Räumen bestehenden Häuser zum Blickfang.

Malerei am House of the Baigas

Malerei am House of the Baigas

Die Tatsache, dass natürliches Baumaterial, wie Lehm und Stroh verwendet wird, macht sie zu einer ökologischen Alternative.

Auch im Gespräch mit dem Manager des Museum, den ich zufällig während meines Rundgangs traf, kristallisierte sich heraus, dass die indische Regierung verstärkt die traditionelle Bauweise in den Fokus rücken will, um seinen CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Eine Galerie zeigt stammestypische Kunst, sei es in Kunsthandwerk…

Saaja Tree der Gond

Saaja Tree der Gond

…Gegenstände für traditionelle Zeremonien…

Memorial stones der Bheels, auch Gata oder Gaatla genannt, für unnatürlich Verstorbene

Memorial stones der Bheels, auch Gata oder Gaatla genannt, für unnatürlich Verstorbene

…Malerei…

Thakur Dev, Oberster Gott zum Schutz aller lebenden Kreaturen

Thakur Dev, Oberster Gott zum Schutz aller lebenden Kreaturen

…oder Holzschnitzereien.

Holzkreatur

Holzkreatur

Auf dem 2023 angelegten Areal finden gegenwärtig Umbau- und Erweiterungsarbeiten statt.

Danach ging ich zum Jain Art Museum und musste leider feststellen, dass dieses geschlossen ist.

Jain Art Museum

Jain Art Museum

Dem Anschein nach ist es wohl dauerhaft geschlossen.

Jain Art Museum, Innenansicht

Jain Art Museum, Innenansicht

Zwei Steinfiguren flankieren den Eingang zum Museum.

Steinfigur am Eingang des Jain Art Museums

Steinfigur am Eingang des Jain Art Museums

Die Exponate fotografierte ich einfach durch die offenen Fenster.

Devi Matrika of Tirthankara

Devi Matrika of Tirthankara

Mittag aß ich im Maharaja Cafe & Restaurant, von dem ich zur Linken auf die Tempelanlage und zur Rechten auf das Tomb of Raja Chhatarpur blicken kann.

Tomb of Raja Chhatarpur

Tomb of Raja Chhatarpur

Im übrigen kehren in Khajuraho allabendlich hunderte (oder auch mehr) Papagaien ein, um in den Bäumen zu übernachten. Morgens fliegen sie wieder weg.