Die Nacht war kurz, denn um halb drei stand ich auf, machte mich fertig und fuhr eine halbe Stunde später zur Rani Kamalapati Railway Station.
Auf dem Weg dorthin sah ich, dass hier eine Metro sowie eine Schnellstraße gebaut wird.
Als wenn das noch nicht genug wäre, entstehen hier im Umfeld des neu errichteten Bahnhofs noch neue Hotels und Einkaufszentren.
In einigen sind Namen wie Mc Donald’s, Burger King, KFC, Subway sowie Pizza Hut zu lesen. Die typischen Fast-Food-Ketten.
Der Bahnhof beeindruckt durch seine Größe und der Reisende kann sich Schlafgelegenheiten mieten, entweder im Schlafsaal mit mehreren Betten oder für sich allein.
Shops im Bahnhof bieten Kaffee, Tea und Essen an, so dass der Reisende rundum versorgt ist.
Schon irre, wie schnell die Inder sowas bauen. Die Pfeiler für die neue Metro wurden einfach in die Mitte der Straße gesetzt, ohne irgendwelche Rücksicht auf den Straßenverkehr zu nehmen.
Der hat sich diesem Projekt unterzuordnen und fertig.
Mein Zug 01027 hat gegenwärtig etwa 40 Minuten Verspätung, aber ich bin hier ja gut versorgt. Mit 30 Minuten Verspätung fuhr ich letztlich ab.
Da mein Bett belegt war, bekam ich ein anderes freies Bett. Meinen großen Rucksack musste ich mit ins Bett packen, da nirgendwo Platz war ihn unterzubringen.
Um 10:58 Uhr, eine Stunde und 12 Minuten vor der regulären Ankunftszeit, kam ich in Khajuraho an.
Ich ging direkt in das Büro des Stationsmanagers, der mich nicht kannte, aber nachdem ich ihm vom gemütlichen Zusammensein 2013 erzählte, unterhielten wir uns etwa eine Stunde lang.
Ich erzählte ihm vom Tokenballverfahren auf der damals eingleisigen Strecke und er hatte ein Grinsen im Gesicht, weil er das nicht kannte.
Die Strecke ist inzwischen zweigleisig ausgebaut, alles läuft elektrisch und das momentan vorhandene Ausziehgleis soll, soweit ich ihn verstanden habe, bis Satna verlängert werden.
Vom Bahnhof Khajuraho machte ich noch ein Foto, denn in den kommenden Jahren wird auch das alte Bahnhofsgebäude Geschichte sein.
Nach Khajuraho gibt es jetzt eine Straßenunterführung, das Warten am Bahnübergang gibt es nicht mehr.
Die ehemalige zweispurige Straße ist einer vierspurigen gewichen, an den alten Flughafen erinnert nur noch der alte Tower und gleich daneben steht ein neues modernes Flughafengebäude.
Aus dem ehemals kleinen beschaulichen Khajuraho ist eine laute Kleinstadt geworden. Zahlreiche Hotels säumen jetzt die Straßen. Die Zeiten ändern sich.
Der Eingang zur westlichen Gruppe der Tempel wurde vom Osten zum Westen hin verlegt, so dass ich morgen um den Shivsagar Lake herum laufen muss.
Und es gibt noch eine Besonderheit seit damals, der Matangeshvar Temple wurde vom Bereich der anderen Tempel abgetrennt und ist somit permanent zugänglich, weil hier noch aktive Zeremonien praktiziert werden.
Es ist schon bemerkenswert, dass es vor elf Jahren um diesen Tempel noch relativ ruhig war. Wie schnell man in dieser Zeit seinen hinduistischen Patriotismus wieder entdecken kann.
Ich werde morgen sofort diesen Tempel besuchen, hoffentlich mit möglichst wenigen Besuchern und Pilgern.
Heute ist hier ein Festival, so dass mehr Leute in der Stadt sind als sonst üblich.
Ansonsten bekam ich einen Klecks Farbe auf die Stirn, gegen Bezahlung versteht sich, da verstehen die Götter keinen Spaß, und um das rechte Handgelenk das Kalaba.
Im Maharaja Cafe & Restaurant, meinem schon damals favorisierten Café, aß ich Mittag. Anschließend machte ich noch einen kleinen Rundgang durch die Stadt.
Das Archaeological Museum ist inzwischen durch einen großen Neubau an anderer Stelle ersetzt worden und vom Wachmann bekam ich den Tip, dass das Eintrittsticket für die Tempelanlage auch gleichzeitig das Eintrittsticket für das Museum ist, sofern beides am selben Tag besucht wird.
Ich erledigte noch ein paar Einkäufe und ließ den Abend im Mediterranean Cafe & Restaurant bei einer leckeren Steinofenpizza ausklingen.
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