Da das laute Hupen der Autos mich ohnehin nicht mehr schlafen ließen, stand ich um Viertel nach fünf auf und machte mich eine halbe Stunde später auf den Weg nach Bhimbetka.

Auf dem Highway konnte ich am frühen Morgen ganz entspannt fahren und so kam ich etwa gegen 6:45 Uhr am Schrankenbaum der Welterbestätte an.

Schrankenbaum

Schrankenbaum

Nachdem ich kurz vor sieben meine Parkplatzgebühr bezahlte, konnte ich zum Parkplatz fahren.

Von dort führte der Weg von Rock Shelter No. 1 bis zur Rock Shelter No. 15.

Bhimbetka Rock Shelters

Bhimbetka Rock Shelters

Unterwegs traf ich eine Gruppe von Lehrern, die aus der Gegend von Mumbai kommen. Foto hier, Foto da.

Bei einigen Malereien musste ich sehr genau hinschauen, um sie zu entdecken. Die hellen blassen Zeichnungen auf dem hellen Fels zu erkennen war nicht einfach.

Elefanten in Rock Shelter No. 1

Elefanten in Rock Shelter No. 1

Wenn ich aber die Zeichnungen entdeckte, fand ich auch alle anderen. Glücklicherweise ist auf den Beschreibungen genannt, was für Felsmalereien zu sehen sind.

Tiere in Rock Shelter No. 4

Tiere in Rock Shelter No. 4

Dennoch war an Rock Shelter No. 13 gut fünf Minuten mit dem Suchen beschäftig und fand die kleinen blassen Malereien letztendlich.

Irgendwann war die Gruppe der Lehrer weg und ich war alleine. Ich konnte die Felsmalereien aus nächster Nähe fotografieren.

reitender Schwertmann in Rock Shelter No. 7

reitender Schwertmann in Rock Shelter No. 7

An Rock Shelter No. 15, auch Boar Rock genannt, lief mir eine Gruppe junger Leute über den Weg, die Computer Science studierten.

Rock Shelter No. 15 (Boar Rock)

Rock Shelter No. 15 (Boar Rock)

Sie fragten mich in welchen Ländern ich schon war, über meine Reise hier in Indien und wie ich die finanzieren würde.

Da ich mein Notizbuch ständig dabei habe, zeigte ich ihnen meine täglichen Ausgaben, die ich all abendlich zusammenrechne und in meine Exceltabelle eintrage.

So habe ich stets einen genauen Überblick über meine Ausgaben.

Abschließend fragten sie mich, wie ich Indien mit einem Wort beschreiben würde, meine Antwort war: Incredible.

Nach einer Weile waren sie weg und zwei Busse entluden eine Horde von Kids, die lauthals durch das Areal zogen. Aber das war mir egal, denn ich war mit dem Fotografieren ohnehin fertig.

Anzumerken ist, dass der Besucher auf dem Bhimbetka Hill entlang von 15 Rock Shelters geführt wird.

Der Weg zu weiteren Rock Shelters mit Felsmalereien würde bedeuten, sich durch das Unterholz zu ihnen durchzuschlagen, weil keine Wege vorhanden sind.

Abgesehen davon gibt es, weil die Bhimbetka Rock Shelters Teil des Ratapani Wildlife Sanctuary ist, neben Tigern und Panthern, auch Chital, Schakale, Nilgai und andere Wildtiere.

Ein örtlicher Führer wäre da ganz sinnvoll.

Neben den Felsmalereien und Zeichnungen förderten Ausgrabungen auch Kupfer- und Steinwerkzeuge zu Tage.

Menschliche Aktivitäten gibt es hier seit der Altsteinzeit (unteres Paläolithikum) etwa vor 100.000 bis 40.000 Jahren bis zum Jungpaläolithikum etwa 20.000 bis 10.000 Jahren.

Ab der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) nutzten die Menschen mikrolithische Werkzeuge.

Das gesamte Areal umfasst sieben Bereiche. Hier die Klassifikation der Rock Shelters nach Bereich, Örtlichkeit und Anzahl der dortigen Rock Shelters:

AreaLocationTotal No. of Shelters
IBineka10
IIBhonrawali181
IIIBhimbetka243
IVLakha Juar (East)153
VLakha Juar (West)25
VIMuni Baba Ki-Pahari10
VIIJondra20
Total No. of Shelters in Region642

(Quelle: World Heritage Series Bhimbetka, Archaeological Survey of India, New Delhi and Bhopal Circle, Seite 22)

Insgesamt war ich gut drei Stunden auf dem Areal unterwegs.

Hier das Video zu den Rock Shelters of Bhimbetka (Größe: 30,2 MB)

Danach fuhr ich zurück nach Bhopal und kämpfte mich durch die völlig irren und unberechenbaren indischen Autofahrern zurück zur Leihwagenstation.

Im benachbarten DMart kaufte ich noch einige Kleinigkeiten ein und danach ging eine Pasta essen. Mit dem Tuk Tuk fuhr ich zurück zum Bahnhof, wobei ich den Fahrer wieder durch die Straßen lotste.

Auf dem Weg zum Hotel kam ich noch an einen abgewrackten Reisezugwagen vorbei, der seine besten Tage schon lange hinter sich hat.

alter Waggon

alter Waggon

Morgen werde ich mir die vielen liegengebliebenen Videosequenzen zu Hand nehmen und daraus ein paar Filme machen.