So wie das Hotel zwei Sterne hat, war auch das Frühstück eher zweite Klasse. Auf gerösteten Toast mit Marmelade und schwarzen Kaffee wartete ich eine knappe halbe Stunde.
Statt schwarzen Kaffee, ohne Milch und ohne Zucker, bekam ich Kaffee mit Milch vorgesetzt. Wenn die Bedienung während der Bestellaufnahme am Telefon quatscht, bekommt er nur die Hälfte mit.
So wie das Frühstück ein Totalversagen war, es fehlte nämlich der laut Karte offerierte Fruchtsaft, war auch gestern Abend beim Aufschlagen des Deckbetts die Bettwäsche ein großer Reinfall.
Ein gewissen Mindeststandard sollte selbst ein Zwei-Sterne-Hotel hinbekommen.
Nach dem Frühstück packte ich die letzten Sachen in die Rucksäcke, vollführte mein obligatorischen Rundgang, ob ich auch nichts vergessen hatte und machte mich auf dem Weg zum Bahnhof.
Mit dem 12137 fuhr ich knapp 40 Minuten nach Vidisha rüber und nahm dort eine Autorikscha nach Sanchi.
Nach dem Einchecken ging ich in das Archaeological Museum Sanchi. Hier sind zahlreiche Skulpturen und andere Steinobjekte ausgestellt.
Die Fundstücke erstrecken sich über einen Zeitraum von 300 v. Chr. bis zum 13. Jahrhundert.
Ein Ausstellungsraum widmet sich der Ausgrabung und Restauration der Stupas und Tempel.
Fotografien dokumentieren den Fortschritt und zeigen das Monument vor und nach der Rekonstruktion.
Das muss eine unglaubliche Arbeit gewesen sein, all diese Steine wieder zusammenzusetzen.
Auch auf dem Außengelände des Museums können Artefakte besichtigt werden, so z.B. den Chhatra einer Stupa oder fünf Sati Säulen.
Außerdem befindet sich hier das Haus von Sir John Hubert Marshall, dem Direktor-General des Archaeological Survey of India (ASI) von 1902 bis 1928, der sich insbesondere mit dem Erforschen der Indus-Kultur einen Namen machte und sich mit Ausgrabungen in Sanchi und Sarnath beschäftigte.
Ein abschließender Bummel zum Bahnhof und dem nahegelegenen Markt beendeten den heutigen Tag.
Morgen werde ich zum Sonnenaufgang die Welterbestätte besuchen und schauen, wie flott ich mit dem Fotografieren der Monumente vorankomme.
Sollte noch Zeit bleiben, werde ich in das 13 Kilometer entfernte Sonari fahren und mir die dortigen Stupas ansehen.
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