Um halb sechs klingelte der Wecker. Da es draußen noch dunkel war und der Sonnenaufgang erst vor sieben Uhr erfolgt, blieb ich liegen.
Das Eintrittsticket kaufte ich mir schon am Abend zuvor auf der Website des ASI.
Kurz vor halb sieben ging ich zum Kailasa Temple (Cave No. 16) und fotografierte was das Zeug hält.
Dieser Tempel ist Shiva geweiht und wurde von oben nach unten aus dem Basalt herausgearbeitet. Daran sollen etwa 70.000 Leute, Architekten, Steinmetze, Maler u.a. etwa 200 Jahre lang gearbeitet haben.
Der Tempel wurde geplant und gegonnen unter dem Rashtrakuta König Dantidurga, die Hauptarbeit fiel jedoch in die Regierungszeit von Krishna I (756-733 n. Chr.). Er wurde im 8. Jahrhundert vollendet.
Der höchste Punkt ist über dem Heiligtum mit 32,6 Metern über dem Niveau der darunterliegenden Basis. Etwa 200.000 Tonnen Gestein und Schutt fielen beim Herausarbeiten des Tempels an.
Innerhalb der Mandapa fotografierte ich mit dem Stativ. Eine Lampe an einem langen Kabel sorgte für die entsprechende Ausleuchtung.
Hinsichtlich seiner Architektur, es sind Stilelemente der Pallava und Chalukya vorhanden, der Größe sowie seiner Gestaltung, gilt dieser Tempel als einer der bemerkenswertesten Höhlentempel der Welt.
In Gesprächen mit Touristen und Besuchern fiel immer wieder das Wort: unglaublich.
Selbst die vielen Fotos können nicht ansatzweise diese unglaubliche Meisterleistung wiedergeben, die ich hier in den 34 Höhlentempeln sehen konnte.
Nach dem Kailasa Temple ging ich zur Vishvakarma Cave (Cave No. 10) und machte dort auch einige Fotos mit langer Belichtungszeit.
Danach waren die Höhlen 25 bis 34 dran. Der Zugang zur Höhle 28 ist aktuell auf Grund von Sicherheitsmaßnahmen nicht möglich. In diesem Bereich lösen sich wohl Felsen. Also nahm ich den längeren Weg zur anderen Seite.
In der letzten hinduistischen Höhle aus dem 8. Jahrhundert, Dhumar Lena (Cave No. 29), nutzte ich nochmals das Stativ.
Der Hauptschrein mit seinen vier Eingängen und den flankierenden Figuren ist so tief im Fels, dass ohne Stativ in dieser Dunkelheit kaum vernünftigen Fotos zu machen waren.
Die letzten Höhlen (Cave No. 30, 30A, 31, 32, 33 und 34) sind jainaistische Höhlen mit den entsprechenden Motiven.
Auch diese Höhlen versetzten mich immer wieder in erstaunen, wie hier die Indra Sabha (Cave No. 32).
In dieser zweigeschossigen Höhle sind zahlreiche Tirthankaras zu sehen.
Von der Höhle 34 fuhr ich mit dem Elektroshuttle zurück zum Eingang und aß im dortigen Bistro eine Kleinigkeit. Die Sauberkeit lässt allerdings sehr zu wünschen übrig.
Insgesamt verbrachte ich hier knapp acht Stunden, unterhielt mich mit Besuchern und dem Wachpersonal.
Einige erinnerten sich an mich, weil ich am Montag schon hier war und so war das Wiedersehen umso herzlicher.
Morgen früh werde ich um neun Uhr mit dem Taxi nach Ajanta fahren und mir die kommenden Tage 27 Höhlen mit Malereien ansehen.
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