Die Nacht war heute um halb sieben zu Ende.

Pünktlich um sieben Uhr verließ ich das Hotel und fuhr direkt zur Lila Gumbaj Ki Masjid, machte Fotos und trat mir einen Dorn vom Busch durch die Schuhsohle in den Hacken, was ziemlich schmerzhaft war.

Lila Gumbaj Ki Masjid, erbaut: 15. Jahrhundert

Lila Gumbaj Ki Masjid, erbaut: 15. Jahrhundert

Danach fuhr ich zur Nagina Masjid. Diese liegt etwa einen halben Kilometer von der Kevada Masjid entfernt. Die übersah ich gestern beim Besuch der Kevada Masjid.

Nagina Masjid, erbaut: 15. Jahrhundert

Nagina Masjid, erbaut: 15. Jahrhundert

Ein Sicherheitsangestellter war gerade vor Ort und wollte mit dem Motorrad dorthin fahren, der nahm mich kurzerhand mit. Die Löcher in der schmalen Straße wären für das Auto nicht gut gewesen.

Ich fotografierte und er drehte seine Runde. Er ging die Wendeltreppe in den Minaretten nach oben, ich durfte ihm folgen.

Er kontrollierte alles und ich machte Fotos aus einer für Besucher sonst unzugänglichen Position.

Blick von oben nach unten

Blick von oben nach unten

Der Wachmann ging die Wendeltreppen bis ganz nach oben, wo keine Minarettwände mehr vorhanden waren und mit einem großen Schritt war er oben auf dem Dach.

Die Angelegenheit sah ziemlich gefährlich aus, aber er schien das nicht zum ersten Mal zu machen.

Nach der Fotosession fuhr mich der Wachmann wieder zum Auto zurück, auch weil er mit seinem Kollegen an der Kevada Masjid sprechen wollte, der diese Moschee bewacht.

Ursprünglich wollte ich mit dem Auto den Hügel zu den Tempeln hinauffahren, aber da die Zufahrtsstraße heute durch die Polizei gesperrt war, musste ich mir einen Parkplatz für das Auto suchen.

Mit einen dieser völlig überfüllten Jeeps fuhr ich dann hinauf. Nicht ohne neben mir noch zwei Personen auf dem Beifahrersitz sitzen zu haben.

Der Schaltknüppel befand sich zwischen meinen Beinen und immer, wenn der Fahrer die Gänge rauf oder runter schaltete, griff er mir zwischen die Beine. Wir amüsierten uns beide köstlich.

Jeepfahrt mit Griff zwischen die Beine

Jeepfahrt mit Griff zwischen die Beine

Als ich oben ankam, sah ich die Schlange am Ticketschalter für die Ropeway. Mir verging die Lust zum Anstehen, also tat ich das, was für die Fitness am Besten ist, ich ging zu Fuß.

Ich muss nicht extra erwähnen, dass dies eine schweißtreibende Angelegenheit war, da kamen die kurzen Fotopausen gerade zur rechten Zeit. Hier das Gate No. 6 oder auch Buland Darwaja genannt.

Gate No. 6 oder Buland Darwaja, erbaut: 13. Jahrhundert

Gate No. 6 oder Buland Darwaja, erbaut: 13. Jahrhundert

Gleich darauf folgte das Makai Kothar mit seinen drei Kuppeln.

Makai Kothar

Makai Kothar

Auf dem Weg nach oben folgten noch weitere Tore im unterschiedlichen Zustand.

Torruine, erbaut: 13. Jahrhundert

Torruine, erbaut: 13. Jahrhundert

Ein weiteres Tor und an den Seiten der Treppen jede Menge Händler.

Reste vom Tor, erbaut: 13. Jahrhundert

Reste vom Tor, erbaut: 13. Jahrhundert

Irgendwann erreichte ich die Treppenstufe Nummer 1.750.

Treppenstufe 1750

Treppenstufe 1750

Hier befindet sich eine Gruppe von Jain Tempeln.

Gruppe von Jain Tempeln

Gruppe von Jain Tempeln

Am Ende dürften es wohl um die 1.800 Treppenstufen gewesen sein.

Hier oben direkt am Dudhia Talav befindet sich der Lakulish Temple, das mit Abstand älteste Monument auf dem Hügel. Er stammt aus dem 10 bis 11. Jahrhundert.

Lakulish Temple, erbaut: 10. bis 11. Jahrhundert

Lakulish Temple, erbaut: 10. bis 11. Jahrhundert

Neben einem neueren Tempel standen Überreste von einem alten Temple.

Tempelreste

Tempelreste

Am Fuße des Shree Mahakali Mataji Temple mussten bereits die Schuhe ausgezogen werden und der Besucher läuft die letzten knapp fünfzig Höhenmeter barfuß hinauf.

Man kann sich also vorstellen, wieviel Schuhe sich bei mehreren hundert Menschen ansammeln. Ich hatte keinen Beutel dabei, um die Schuhe darin zu verstauen und hier unten wollte ich sie nicht stehen lassen.

Das Risiko ohne Schuhe zurückzufahren wollte ich nicht eingehen. Also verzichtete ich auf den letzten Gang nach oben.

Mit der Ropeway fuhr ich anschließend zur Talstation und nahm wieder einen der überfüllten Jeeps für den restlichen Weg nach unten.

Fahrt mit Ropeway

Fahrt mit Ropeway

Als ich beim Auto ankam, stellte ich fest, dass mir irgendeine Vollbratze auf der rechten Seite des Autos eien Teil des Lacks und des Scheinwerfers zerkratzt hat. Der Scheinwerfer blieb heil und nichts ging kaputt, dennoch kostete mich der Spaß 1.000 INR von meiner Sicherheitskaution.

Kratzer am Lack und am Scheinwerfer

Kratzer am Lack und am Scheinwerfer

Müssten die Inder die Führerscheinprüfung nach deutschen Regeln durchführen, die Straßen wären leergefegt. Aber weil sich hier keiner auch nur ansatzweise an Regeln hält, passieren eben solche Sachen.

Einen Stufenbrunnen, Gebanshah’s Vav, der leider völlig verdreckt ist und in Teilen einzustürzen droht, fotografierte ich auch noch.

Gebanshah's Vav

Gebanshah’s Vav

Ich passierte zum letzten Mal das City Gate.

City Gate

City Gate

Weil die von Bahadur Shah zwischen 1526-36 errichtete Ek Minar Ki Masjid auf dem Weg lag, machte ich noch schnell einen Abstecher dorthin.

Von der Moschee steht bis auf ein paar Mauerreste nur ein einziges Minarett, daher auch der Name.

Ek Minar Ki Masjid, erbaut: 1526–36

Ek Minar Ki Masjid, erbaut: 1526–36

Mittag aß ich bei La Pino’z Pizzeria, bevor ich die Rückreise nach Vadodara antrat.

Ich gab das Auto ab, bekam die restlichen 4.000 INR ausgezahlt und fuhr mit dem Tuk Tuk zurück zum Hotel.

mein Leihwagen: ein Suzuki

mein Leihwagen: ein Suzuki

Bevor ich unter die Dusche sprang, wusch ich meine beiden Hemden. Meine Jeans gebe ich morgen früh ab und bekomme sie abends gewaschen wieder zurück.

Danach ging ich zum Times Cafe und trank einen Schokofrappé.

come to the darkside, we have a coffee ...with cookies

come to the darkside, we have a coffee …with cookies

Morgen werde ich mich mit der Dame vom Department of Architecture treffen und anschließend das Baroda Museum besuchen.

Zum Abschluss werde ich in das Sardar Patel Planetarium gehen.