quergestreift und großkariert

Indien – Tag 74

Kurz vor fünf Uhr erreichte ich Vadodara. Schlafen konnte ich nicht richtig, da der Juckreiz mich immer wieder aus dem Schlaf riss.

Von fünf bis sieben Uhr verbrachte ich im Warteraum und traf aus Ehsan und seinen älteren Bruder. Die beiden kommen aus Mumbai und Ehsan ist im Marketinggeschäft tätig.

Wir unterhielten uns über Deutschland und Indien, sowie meine Reise, dessen Finanzierung, den Job und viele andere Dinge.

Kurz nach sieben Uhr brach ich zum Hotel auf, welches nicht weit vom Bahnhof entfernt ist, aber zum Laufen war ich einfach zu müde.

Nach dem Einchecken sprang ich fix unter die Dusche. Die Schwellungen sind inzwischen wieder abgeklungen und alles ist wieder okay.

Gegen elf Uhr fuhr ich zur Leihwagenfirma, die zurecht als Briefkastenfirma bezeichnet werden kann. Denn dieser besagte Briefkasten hängt nicht nur am Eingang des Hausflurs, sondern darin befindet sich tatsächlich das Geschäftsbuch des Unternehmens.

Auf meine Frage, ob er denn keine Angst hätte, dass der Briefkasten geöffnet und das Buch gestohlen werden könnte, entgegnete der Chef nur, hier wird nicht gestohlen, denn in zwanzig Metern befindet sich die Polizeistation.

Hier was zu stehlen wäre völlig bekloppt.

Ich habe mir einen Suzuki Automatik für zwei Tage geliehen, den ich mir am Donnerstag um sieben Uhr abholen und am Freitag Abend gegen 17 Uhr wieder abgeben werde.

Da der 1896 erbaute Chimnabai Clock Tower, auch als Raopura Tower bekannt, nicht weit entfernt war, machte ich von diesem im Indo-Sarazenischen Architekturstil errichteten Uhrenturm ein Foto.

Chimnabai Clock Tower oder auch Raopura Tower

Chimnabai Clock Tower oder auch Raopura Tower

Er wurde zur Erinnerung an die Königin Chimnabai I., der ersten Frau von Sayajirao Gaekwad III. von Baroda, gebaut und vom letzten Nawab von Baroda Mir Kamaluddin Hussainkhan eingeweiht.

Anschließend fuhr ich noch zum DMart, um einzukaufen. Im The Tulip Touch Café, welches sich gegenüber vom Markt befand, aß ich Mittag.

Von dort aus ging ich zurück zum Hotel.

EV Charging Station

EV Charging Station

Morgen werde ich mir die Kirti Stambh, den Navlakhi Stepwell sowie den Lukshmi Vilas Palace ansehen.

Danach werde ich zu einer der renommiertesten Universitäten Indiens gehen, der nahegelegenen Maharaja Sayajirao University of Baroda.

Bezüglich der Dravidischen Architektur wird mir das Department of Architecture sicherlich weitere Literaturquellen empfehlen können.

Mit dem heutigen Tage habe ich übrigens auch mein zweites Notizbuch vollgeschrieben

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2 Kommentare

  1. Icon Welt
    Annemarie Konow

    Hallo Olli!

    Wie haben die Leute die Ornamente aus Marmor nur so gleichmäßig geschnitten bekommen, wo doch schon Fliesen mit der Zange schlecht in Form zu bringen sind, wie bei meiner Fliesenarbeit auf Leinwand erfahren habe. Einzigartig

    Gruß Mutti

    (Der Kommentar ist besser in Indien – Tag 73 aufgehoben.)

  2. Icon Oliver
    Oliver Konow

    Hallo,

    Das komplette Motiv, welches später in den Marmor eingepasst wird, zeichnen die Handwerker vorher auf Papier. Anschließend wird von jedem einzelnen Element, z.B. Blütenblatt, Stiel usw. eine Schablone angefertigt, damit sichergestellt wird, dass alle Steine die exakt gleiche Form und Größe haben.

    Zum Schluss wird das Motiv auf dem mit einer Art Wachs beschichteten Marmor zusammengefügt und die Konturen an den Elementen entlang in den Marmor geritzt.

    Von nun an beginnt nämlich die richtig schweißtreibende Arbeit. Der Marmor wird präzise an den Konturen entlang, entsprechend der Dicke des Inlays, herausgearbeitet, letztendlich alle Teile eingepasst, mit einem speziell angefertigten Kleber verklebt, kleine Unebenheiten weggeschliffen, die Fläche poliert und zum Schluss wird der Marmor versiegelt.

    An dieser kompletten Intarsienarbeit, inklusive der Ecken, der Pfauen und Blumenmotive sowie des floralen Motivs für den Kreis in der Mitte, dürften sicherlich vier bis sechs Leute gut drei bis sechs Monate gearbeitet haben. Die Kosten könnten im sechsstelligen Bereich liegen.

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