Um fünf Uhr war die Nacht zu Ende.

Naja eigentlich schon eine Stunde eher, denn der übermotivierte Mitarbeiter an der Rezeption, weckte mich schon eine Stunde eher.

Obwohl ich gestern Abend dem Mitarbeiter mitteilte, dass ich keinen Weckruf brauche und auf mein Mobiltelefon verwies.

Zumindest klappte die Sache mit dem Taxi zum Bahnhof.

Ich hatte heute im 22903 eine Zwei-Bett-Kabine, was äußerst praktisch war, denn ich brauchte meinen großen Rucksack nicht unter das Bett wuchten, sondern lehnte ihn einfach an die Wand.

unterwegs waren Palmen und Palmenplantagen zu sehen

unterwegs waren Palmen und Palmenplantagen zu sehen

Mein Begleiter war ein Herr aus Mumbai mit Doktortitel. Er war daran interessiert, wie ich meine Reise finanzieren würde und ich zeigte ihm daraufhin meine Excel-Tabelle, in die ich alle Ausgaben pro Tag eintrage, sowohl in Rupien als auch in Euro zum tagesaktuellen Wechselkurs.

Mit Diagrammen mache ich diesen Zahlensalat visuell erfassbar.

Er stieg in Gandhidham aus und ich fuhr bis zum Ende durch. Gegen 12:30 Uhr kam ich in Bhuj an, 15 Minuten vor der regulären Ankunftszeit.

Man muss allerdings dazu sagen, dass der Zug auf seiner 838 Kilometer langen Reise über ausreichend Fahrzeitenreserve verfügt.

In Gandhidham erfolgte zudem noch ein Fahrtrichtungswechsel.

Das übliche Bahnhofsfoto und dann mit dem Tuk Tuk zur Homestay. Diese wird von einer Familie betrieben und vom Dach habe ich einen direkten Blick auf das Prag Mahal, einem im 19. Jahrhundert von Rao Pragmalji II. errichteter Bau.

Ich drehte wie üblich meine Runde und fragte beim Verleiher nach dem Preis für ein Auto und ließ mich zu U.S. Pizza fahren.

Der Fahrer, der kaum Englisch verstand, kannte aber das Wort Pizza und obwohl ich eigentlich eine andere Pizzeria im Sinn hatte, bretterte er wie eine angestochene Tarantel los und setzte mich freudestrahlend in Nullkommanichts bei dieser Pizzeria ab.

Danach fuhr ich zum Rao Lakha Chhatri, eine Anlage aus dem 18. Jahrhundert, die aus Rajputen- als auch von türkischen Architekturstilen inspiriert worden ist.

Rao Lakha Chhatri

Rao Lakha Chhatri

Bemerkenswert auch hier die Steinmetzarbeiten im roten Sandstein.

Figuren rund um das polygonale Monument

Figuren rund um das polygonale Monument

Leider ist der Eingang dieser Anlage nicht einfach zu finden und so lief ich natürlich einmal herum, fragte nach dem Weg und wurde prompt mit dem Scooter von ihm hingefahren.

Figur an der Säule

Figur an der Säule

Anschließend ließ ich mich zurück zur Homestay fahren und kaufte mir auf dem Obst- und Gemüsemarkt hier um die Ecke Äpfel, Gurken und Melonen. Die Küche in der Homestay kann ich mitbenutzen.

Morgen um acht Uhr hole ich mir den Leihwagen für zwei Tage und dann fahre ich sofort die zweieinhalb Stunden nach Dholavira, um mir die dortige Welterbestätte anzusehen.

Die weitere Reiseplanung sieht vor, dass ich von Bhuj mit dem Zug nach Vadodara fahre, um die Ausgrabungsstätte Champaner-Pavagadh zu besuchen. Von dort aus fliege ich nach Aurangabad, weil zu dem Zeitpunkt kein Zug fährt.

Von hier aus werde ich die Höhlen von Ellora und Ajanta besuchen.

Von Aurangabad fahre ich dann wieder mit dem Zug etwa 12 bis 13 Stunden in Richtung Bhopal, um die Stupas in Sanchi sowie die Felsmalereien in Bhimbetka zu sehen. Von Bhopal werde ich wahrscheinlich nach Khajuraho fahren.

Leider schlage ich mich seit gestern mit einer Erkältung rum, Husten und Schnupfen, das volle Programm.

Das liegt wohl an den Klimaanlagen, draußen 36 Grad und völlig durchgeschwitzt und dann im Zimmer 26 Grad kühle Luft, die mir ins Gesicht weht.

Augen zu und durch, dat wird schon.