Nach dem Frühstück nahm ich mir ein Tuk Tuk und fuhr nach Mandore, ein Ort, der knapp zehn Kilometer nördlich von Jodhpur liegt und die ehemalige Hauptstadt des Marwar Reiches war.
Mandore oder auch Mandavyapur, wie er früher genannt wurde, war Teil vom Gurjar-Pratihara-Königreichs und wurde nach der Eroberung durch die Chauhans von Nadol (Pali) während deren Herrschaft von Delhi Sultanen angegriffen.
Im Laufe der Zeit fiel Mandore in die Hände der Inda-Padihars, von denen es der Rathore-Herrscher Rao Chunda als Geschenk erhielt.
Seitdem ist Mandore praktisch, bis auf eine kurze Zeit als Maharana Kumbha von Mewar und Aurangzeb von Delhi diesen Ort eroberten, ununterbrochen in der Hand der Rathore von Jodhpur.
Mandore blieb auch Krematoriumstätte des Königshauses von Jodhpur und die Kenotaphen aller wichtigen Herrscher von Rao Chunda bis Maharaja Takhat Singh sind hier zu finden.
Der Weg führte mich zum Mandore Fort hinauf, welches auf einem Hügel errichtet wurde und von dem nur noch Reste erhalten geblieben sind.
Von den Tempeln hier oben stehen nur noch die Basen und die Reste liegen verstreut in der Gegend herum. Sie wurden ebenso wie das Fort Opfer der Zeit.
Vom Fort lief ich hinab zum Janana Palace, der im 18. Jahrhundert vom Maharaja Ajit Singh gebaut wurde.
Heute ist es ein Museum und zeigt Skulpturen, Inschriften, Malereien und dekorative Objekte.
Nach gut zweieinhalb Stunden machte ich mich auf den Weg zurück nach Jodhpur.
Ich ließ mich in der Nähe vom Sardar Government Museum absetzen und weil die Raikabagh Palace Junction zu Fuß schnell zu erreichen war, machte ich noch fix ein Bahnhofsfoto.
Danach besuchte ich das Museum.
Dort schaute ich mir Malereien, Waffen und diverse Alltagsgegenstände an. Zahlreiche Skulpturen und Steinreste von Tempeln können hier besichtigt werden.
Das Fotografieren ist nur mit einem Mobiltelefon erlaubt und eine Fotogenehmigung, die im Administration Office hätte bekommen können, sollte 5.000 INR (etwa 54 Euro) kosten.
Nach einem Rundgang durch das Museum entschied ich mich dagegen das Geld auszugeben, nicht weil die Skulpturen es nicht wert gewesen wären, fotografiert zu werden, sondern weil es hier schlicht keine Gegenstände gab, die mein Interesse geweckt hätten.
Hier werden Artefakte aus der Geschichte Rajasthans gezeigt, mein Hauptaugenmerk gilt aber der südindischen Geschichte.
Ein Museum deshalb zu ignorieren kommt für mich nicht in Frage, denn wie sich in Kumbhalgarh im Ganga Govrdhan Museum zeigte, ist stets mit Überraschungen zu rechnen.
Zumindest habe ich heute das geschafft, wofür ich zwei Tage plante. Somit kann ich es morgen ganz entspannt angehen lassen und das Video vom zweiten Tag im Kumbhalgarh Fort fertigstellen.
Mein lieber Oli,
zum 57. Geburtstag, nachträglich, alles Liebe und Gute. Ich hoffe Du hattest einen schönen Geburtstag und hast Dir einen unvergesslichen Tag bereitet. Dein neues Lebensjahr konnte ja kaum besser starten. Deine Reise ist noch lange nicht zu Ende und Du lebst den Traum, den viele sich nicht trauen anzupacken. Daher die besten Wünsche für ein weiterhin zauberhaftes neues Lebensjahr. Genieße es weiter maximal.
Happy Birthday von mir und der gesamten Einsatzstelle EDO.
Liebe Grüße in die Ferne
Michael