Früh um sieben Uhr machte ich mich mit dem Taxi auf dem Weg zum Amber Fort, welches eines von sechs Hill Forts in Rajasthan ist. Es steht seit 2013 auf der Welterbeliste.
Dieses Fort betrat ich durch das Suraj Pol, dem nach Osten ausgerichteten Sonnentor. Ein weiters gegenüberliegende Tor ist das Chand Pol oder Mondtor.
Pünktlich um acht Uhr öffnete der Ticketcounter und es lohnt sich rechtzeitig da zu sein. Abgesehen von den Fototeams, die für angehende Ehepaare Fotos und Videos machen, hielt sich die Zahl der Besucher in Grenzen.
Erbaut wurde es 1592 von Raja Man Singh und von Jai Singh I. im frühen 17. Jahrhundert erweitert.
Von der öffentlichen Audienzhalle, Diwan-i-Am, gelangt der Besucher durch das Ganesh Pol zum Jai Mandir, der auch Spiegelpalast oder Sheesh Mahal genannt wird.
Das Sheesh Mahal wurde von Raja Man Singh im 16. Jahrhundert erbaut und 1727 fertiggestellt. Hier finden sich zahlreiche Glaseinlegearbeiten und vielfach verspiegelten Decken.
Die Form der Spiegel sind konvex und mit farbiger Folie gestaltet.
Gegenüber des Spiegelpalastes befindet sich das Sukh Mahal oder die Halle der Freude. Auch ein Garten ist hier zu finden.
Durch ein weiteres Tor gelangte ich in den Palast von Man Singh I, dem ältesten Teil der Palastfestung. Der Bau dieses Palastes dauerte 25 Jahre und wurde 1599 während der Herrschaft von Raja Man Singh I. fertiggestellt. Es stellt den Hauptpalast dar.
Nach unzähligen Fotos aß ich im dortigen Café eine Kleinigkeit und kaufte ein paar Postkarten.
Der Tunnel zum Jaigarh Fort war angesichts des bevorstehenden Sharada Navaratri zu Ehren von Durga, Lakshmi, Saraswati und anderen lokalen Gottheiten leider geschlossen.
Vom Amber Fort ging ich etwa anderthalb Kilometer zum Jaigarh Fort, wobei der Aufstieg bei 36 Grad wieder eine recht schweißtreibende Angelegenheit war.
Dafür hatte ich aber einen wundervollen Blick auf das vorher besuchte Fort und erkannte die Mächtigkeit dieser Anlage.
Das Jaigarh Fort wurde unter der Herrschaft von Jai Singh II. im Jahr 1726 zum Schutz des Fort Amber und seiner Palastbauten errichtet.
Das Amber Fort diente mehr als palastartige Wohnanlage der Herrscherfamilie, wohingegen das Fort Jaigarh als militärische Festung zum Schutz dieser Palastanlage konzipiert wurde.
Im Haupthof der Festung befindet sich ein schöner Garten, der jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und ausschließlich dem Maharaja und der Maharani von Jaipur vorbehalten ist.
Mit dem Moped fuhr ich zunächst zur Jaivan Cannon, einer etwa 6,15 m langen und 50 t schweren Kanone.
Maharaja Sawai Jai Singh II. gab dieses Monstrum von Kanone in Auftrag und testete sie 1720. Mit gut 100 Kilogramm Schießpulver wurde eine etwa 50 Kilogramm schwere Kugel in Richtung Chaksu abgefeuert. Dies war der einzige Abschuss, den diese Kanone absolvierte.
Sie soll angeblich 35 Kilometer weit geflogen sein. Zumindest eines dürfte sicher sein, es muss einen mächtigen Knall bei Abschuss gegeben haben.
Nach diesem kurzen Abstecher fuhr ich weiter zum Nahargarh Fort, das im Jahr 1734 von Maharaja Sawai Jai Singh II., dem König von Jaipur, als Rückzugsort auf dem Gipfel des Bergrückens über der Stadt erbaut wurde.
Die Räume sind durch Korridore miteinander verbunden und weisen einige feine Fresken auf.
Zahlreiche Malereien schmücken die Wände dieser Anlage.
Auch heute hatte ich wieder die Gelegenheit Besucher der Festungen mit ihren Mobiltelefonen zu fotografieren; ich helfe da gerne aus. Meine Wenigkeit dürfte sich übrigens auch wieder auf zahlreichen Fotos wiederfinden.
Mit dem Tuk Tuk fuhr ich anschließend bis zum Jal Mahal und nahm den Bus zum Hawa Mahal.
Im Rooftop Café genoss ich noch einen kalten Kaffee mit Eiscreme und traf eine Gruppe junger Damen aus Bangalore.
Es ist immer wieder lustig die erstaunten Gesichter derer zu sehen, wenn sie mich fragen, woher ich komme und dann prompt die Antwort in Hindi kommt.
Mit der Metro und dem Tuk Tuk ging es dann zurück zum Hotel.
Heute habe ich mehr geschafft, als ich ursprünglich plante. Denn eigentlich stand nur das Amber Fort auf der Liste, aber da ich genug Zeit hatte, besuchte ich sofort die anderen beiden Festungen.
Morgen werde ich mich zu Fuß in die Altstadt von Jaipur aufmachen, die acht Stadttore besuchen und ein paar Fotos der Pink City machen. Auch sie steht auf der Unesco Welterbeliste.
Somit habe ich einen Tag gewonnen, kann in Ruhe ausspannen und noch in das Albert Hall Museum gehen.
Da inzwischen der September vorbei ist und ich ziemlich penibel Buch über meine Ausgaben führe, kann ich sagen, dass ich für Monat September sogar unter meinen möglichen Ausgaben liege. Also ist alles im grünen Bereich.
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