Gegen sechs Uhr wach zu werden scheint mittlerweile normal geworden zu sein, denn das Einstellen der Weckzeit auf 7:30 Uhr erweist sich inzwischen als überflüssig.
Das Frühstück ist typisch indisch, aber für mich reichen zwei Scheiben Toast mit Marmelade, eine Schale Obst und ein Kaffee. Okay der Kaffee ist durchaus verbesserungswürdig.
Morgen werde ich nachfragen, ob ich den auch ohne Milch bekommen kann.
Heute habe ich den Laundry Service des Hotels in Anspruch genommen, damit meine Hosen und Hemden mit der Maschine gewaschen werden. Den Staub der letzten Tage bekomme ich mit der Handwäsche nicht vollständig raus und für 1.000 INR, knapp elf Euro zudem recht erschwinglich.
Heute werde ich einige Museen in Chandigarh besuchen. Auf dem Programm stehen dabei das Government Museum and Art Gallery,
das Chandigarh Architecture Museum und
das Natural History Museum.
Alle drei befinden sich im Sector 10C, was die ganze Sache angesichts der zu erwartenden 33 Grad erheblich vereinfacht.
In der Nähe befindet sich der Rosengarten, den ich mir vielleicht auch noch anschauen werde, sofern Zeit übrig bleibt.
Aber ich kenne mich ja, wenn ich erstmal im Museum drin bin, kann es recht lange dauern bis ich wieder raus bin.
Eine Miniaturausgabe des Eiffelturms soll es dort auch noch geben.
Bevor ich heute mit der Museumstour beginne, muss ich nochmals zum Kurieroffice, weil es da wohl ein Problem gibt. Ich erhielt gestern Abend einen etwas unverständlichen Anruf in halb Englisch und halb Hindi und wurde nicht schlau daraus.
Es konnte vor Ort aber alles geklärt werden und am Montag erhalte ich per Mail die Tracking ID, um das Packet zu verfolgen.
Nachdem das geklärt war, stand dem Museumsbesuch nichts mehr im Weg.
Zuerst war ich im Government Museum and Art Gallery. Dort wurde eine Fotoausstellung vom Fotografen Gurdeep Dhiman präsentiert, der in Ladakh unterwegs war und dort die Landschaften und Menschen fotografierte.
Die Fotografien zeigten eine Landschaft von beeindruckender Schönheit und endloser Weite. Diese Region Indiens ist definitiv eine Reise wert.
Die Menschen mit ihren zerfurchten Gesichtern, die er in Schwarz/Weiß festhielt, strahlten eine große Wirkung aus.
Weitere Ausstellungsstücke sind ein Abriss der unterschiedlichsten Jahrhunderte, wie bspw. Statuen aus Sandstein,
oder aus schwarzen Gestein,
verschiedenste Zeichnungen,
so z.B. in Tinte,
oder zahlreiche Bücher,
auch Palmblattmanuskripte konnten die Besucher bestaunen,
moderne Kunst war ebenfalls vertreten, sowohl als Malereien als auch Skulpturen, sei es aus Stein
oder aus Eisen.
Darüber hinaus sind noch viele weitere Stücke zu sehen, dessen Fülle den Rahmen sprengen würde. Alles in allem war ich knapp drei Stunden in diesem Museum.
Schräg gegenüber befindet sich das Chandigarh Architecture Museum, welches sich mit dem Bau der Stadt Chandigarh befasst, prktisch vom Reißbrett an bis hin zum Bau der Stadt.
Alles wurde bis ins kleinste Detail geplant, Srom- und Wasserversorgung, Kanalisation, Schulen, Krankenhäuser, Polizeistationen, Geschäfte, Parks und Wohnbezirke sowie die Straßeninfrastruktur.
Nach dem Flugzeugabsturz, bei dem Nowicki starb, übernahm Le Corbusier die weitere Gestaltung und übernahm nur einzelne Elemente von Mayer und Nowicki. Sein Plan sah ein größtenteils rechteckiges Raster vor, was die Orientierung innerhalb der Stadt sehr vereinfacht.
Hier funktionieren tatsächlich die Ampeln und es hält sich auch jeder dran.
Als Letztes stand das Natural History Museum auf dem Programm. Die Erdgeschichte ist speziell auf den indischen Subkontinent zugeschnitten.
Außerdem erfährt der Besucher bspw. welcher Sauropode damals während des Jura in Andhra Pradesh zu finden war: er nannte sich Barapasaurus.
Natürlich waren noch viele weitere Arten vertreten, zahlreiche Fossilien konnten dies eindrucksvoll belegen.
Da ich bereits die anderen beiden Museen besuchte kam ich so rein.
Mit dem Tuk Tuk fuhr ich in Richtung Sektor 17, in der Hoffnung ein Restaurant zu finden, stattdessen lief mir Patrick über den Weg, ein Australier, der gerade aus Amritsar kam und über Kopfschmerzen klagte.
Wir unterhielten uns, tauschten Tipps aus und dann machte er sich weiter auf die Suche nach einer Apotheke.
Abendessen bestand wieder aus einer Pizza, diesmal aß ich im Pizza Hut. Ein Kaffee schloss den Abend ab.
Als ich gemütlich die Einkaufsstraße entlang lief, entdeckte ich einen Apple Store, der mir tatsächlich gelegen kam. An meinem Ladekabel für das Mobiltelefon liegen bereits die Kabel zum Lightningstecker frei und ich habe das notdürftig mit Pflaster gefixt.
Bevor das Teil endgültig den Geist aufgibt, besorge ich mir lieber rechtzeitig Ersatz.
Danach fuhr ich mit dem Tuk Tuk zurück zum Hotel.
Schreibe einen Kommentar