Heute stand ich um sieben Uhr auf und nach Toast mit Marmelade machen wir uns um acht Uhr auf den Weg nach Gokyo.
Zunächst geht es sanft bergauf bis wir den Gletscher erreichen. Diesen gilt es nun zu überqueren, wobei wir zunächst steil in ihn hinabsteigen müssen. Bei dem Lockergestein eine ziemlich rutschige Angelegenheit.
Ang und ich machen uns den Spaß und schmeißen Steine auf die zugefrorenen Wasserlöcher. Ein anderer Wettbewerb besteht darin, Steine über ein großes Wasserloch zum gegenüberliegenden Ufer zu schmeißen. Mit einem kleinen Stein und ordentlich Schwung holte ich mir den Sieg.
Ansonsten geht es aufwärts über große Felsbrocken und quer über riesige Schutthalden von Gestein. Danach wieder abwärts.
Um den gletscher zu überqueren brauchen wir knapp eineinhalb Stunden. Der Weg führt dabei verschlungen über Geröllfelder. Immer wieder höre ich das Herabpoltern von Steinen, Zeichen das sich der Gletscher unmerklich bewegt.
Wenn es in den Gletscher hinuntergeht, so muss es auch wieder hinausgehen. der Weg war wieder sehr steil und ich musste alle meine Kräfte mobilisieren. Die engen Serpentinen hoch, Pause, Wasser, tief Ein- und Ausatmen und den Körper mit Sauerstoff fluten. Danach weiter, die nächsten zwei Biegungen wieder Pause, ich brauche Luft und Wasser.
Die Sonne brennt ganz schön.
Oben angekommen ein leicht ansteigender Weg, der um den Berg herumführt. Dann offenbart sich der Blick auf Gokyo und einem türkisfarbenen See. Was für ein Anblick.
Nach knapp zweieinhalb Stunden erreichen wir die Lake Side Lodge auf 4.750 m Höhe. Von meinem Zimmer habe ich einen direkten Blick auf den See. Einfach unglaublich.
Nach einer Tasse Tee und einer Tomatensuppe mache ich mich auf den Weg zur gegenüberliegenden Seite des Sees. Nach etwa 30 bis 40 Minuten erreiche ich ein sandiges Ufer, vorbei an einigen durch herabfließendes Wasser verursachte schlammige Stellen. Der Weg lohnt sich, denn von hier aus habe ich einen wunderbaren Blick über den türkisfarbenen See auf Gokyo.
Ein paar Enten oder Rostgänse (Tadorna ferruginea) habe ich dann auch noch fotografiert.
Abends sitzen wir wieder gemeinsam um den heißen Ofen, die Lodgebetreiberin mit ihrer Familien sowie Matthias und Ute aus Lübeck, die ich heute hier traf.
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