Auch wenn ich den Herrn Ackermann von der Deutschen Bank nicht sonderlich mag, so muss ich Ihm bezüglich seiner Kritik gegenüber dem Risikomanagement der IKB und der SachsenLB recht geben.
Wer sich hochriskante Finanzderivate zulegt, muss sich letztlich nicht wundern, wenn bei einer Krise die große Renditeblase zerplatzt.
Da haben sich doch tatsächlich diese “Möchtegern”-Finanzexperten über Offshore-Zweckgesellschaften mit dem 10 bis 15fachen Volumen des Eigenkapitals mit Finanzderivaten versorgt, welche man nur aus der Buchstabensuppe kennt.
Es sind jene zweitklassigen Hypotheken, auch “Subprime” genannt, weil sie in Expertenkreisen als minderwertig gelten. Hypotheken, die ohne Einkommensnachweise zu 100 Prozent beliehen werden, mit niedrigen Zinsen locken und jahrelang tilgungsfrei sind.
Genau diese werden in amerikanischen Finanzkreisen gerne als Giftmüll (“toxic waste“) betitelt. Und eben diese Nebengeschäfte, die sich außerhalb der Bilanzen der Sponsorinstitute abspielen, beruhen zum größten Teil auf diesen amerikanischen Hypotheken-Giftmüll.
Da hat die “Rhineland Funding Capital Corporation”, gesponsort von der IKB, 13 Mrd. Euro und die “Ormond Quay Funding” sowie die “Georges Quay”, gesponsort von der SachsenLB, 17 Mrd. Euro in Kredite (CLO) und Schuldverschreibungen (CDO) investiert und durch kurzfristige Schuldverschreibungen (CP ) refinanziert.
Dummerweise kam aber die gewaltige US-Immobilienkrise dazwischen und jene Banken mussten nun im Falle der Nichtzahlungsfähigkeit der CP’s einspringen. Über Nacht war da die Kreditlinie dieser Banken aufgebraucht.
Da sind über Nacht Steuergelder von Dilettanten, und nichts anderes sind diese Herrschaften der Vorstände und Aufsichtsräte beider Banken, auf Nimmerwiedersehen verheizt worden. Wer weiß, was da noch alles auf uns zu kommt.
Der gesunde Menschenverstand hätte ausgereicht, die hohen Ratings infrage zu stellen.
Die Vorstandsmitglieder sind entlassen, ob sie aber jemals für diesen immensen Schaden zur Verantwortung gezogen werden, wage ich zu bezweifeln.
Dem Steuerzahler wird wie immer vom Staat und den öffentlich-rechtlichen Medien eine heile Welt vorgegauckelt. Der Staat und mit ihm seine Propagandamaschinerie, ARD und ZDF, berichten in maximaler Kürze von diesen Geschehnissen, um den Bürger und Steuerzahler bewusst auf Abstand zu halten.
Wie will der Staat eigentlich Hedge Fonds regulieren, wenn er noch nicht einmal seine staatlichen und halbstaatlichen Banken im Griff hat und nicht in der Lage ist, geldgeile Banker und Politiker zu überwachen.
Was bleibt, ist der fade Beigeschmack, dass die BaFin wieder mal nicht in der Lage war, diesen windigen Geschäften das Handwerk zu legen und rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Das Beispiel der WestLB, die ja bekanntlich 482 Mio. Euro verbraten hat, lässt grüßen.
Herzlich Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland!
Weiterführende Informationen zu diesem Thema sind unter folgenden Links zu finden:
- Wikipedia: Forderungsbesichertes Wertpapier
- Wikipedia: IKB Deutsche Industriebank
- Wikipedia: SachsenLB
Offizielle Seiten der genannten Banken:
Schreibe einen Kommentar